Samstag, 8. Juni 2013

Runen für Raven

Raven beschloss zu Vic zu gehen und ihr Angebot anzunehmen. Er wollte noch ein Opfer für Ray’s Heimkehr bringen. Er machte sich also auf in Richtung Runenberg, denn kurz vor diesem heiligen Ort bewohnte Vic ein Haus mit ihrem Gefährten Brom. Aber bis dorthin musste er gar nicht, Vic stand in der Nähe von Umbra’s Heilstube.
Zögerlich ging er auf sie zu und grüßte. Ihr Gruß war nicht viel lauter als seiner. Raven bat Vic um ein paar Ehn ihrer Zeit und Vic schein seine Gedanken zu erkennen, denn sie bot ihm an gemeinsam mit ihr ein paar Schritte gen Berg zu laufen. Vor Vic’s Haus hielt sie an und sah Raven in die Augen. Leise fragte sie ihn, ob er sich lieber erst die Runen legen lassen möchte. Raven stimmte zu und so nahmen er und Vic auf den weichen Polstern auf der Terrasse Platz.
Vic begann geschäftig die Runen auf einem reich verzierten Brett zu verteilen. Raven zählte 5 Stück. Leise sprach Vic dabei, dass sie Raven’s Unglück nur vage kannte, nur eben das was sie so nebenher mitbekam. Raven sah ihr schweigend zu. Sie erkundigte sich, ob Raven inzwischen schon eine Nachricht von Uldig dem Kurier erhalten hätte, aber dem war nicht so. Täglich erwartete Raven ihn oder zumindest einen Boten mit einer Nachricht. Aber nichts geschah.
Vic kündigte an, nun die Runen für Raven zu legen, sie würde ihm sagen was sie deuten, aber letztendlich sind es die Götter, die die Wege vorgeben. Sie sehen die Menschen als Spielzeug, die diese Wege beschreiten müssen. Raven nickte, er war bereit. Wenn ihm die Runen etwas zu sagen hatten, dann wollte er das wissen. Er  schaute auf die Runen und wählte eine, doch bevor er sie drehen konnte, entschied er sich um und nahm eine andere. 
 Das Zeichen auf der Rune glich einem großen M. Vic sagte, das wäre „Mannaz“, die Rune der Menschen, der Rasse Mensch. Sie spräche von Selbsttäuschungen, Manipulation, aber auch von Freunden in Raven’s Umfeld, die ihm helfen. Raven verstand nicht und Vic erklärte weiter. Raven würde Hilfe erhalten, von Freunden, die für ihn da wären, die ihm Nachrichten bringen würden. So wie Uldig, dachte Raven. Vic erklärte weiter, dass es wohl mehrere wären, die zusammenarbeiten würden, ihm Kunde zu bringen. Namen würde es aber keine geben. So wie es aussieht, würden Raven wohl viele Menschen helfen wollen.
Sie deutete auf das Brett mit den Runen und Raven kratzt sich am Kinn, bevor er die nächste Rune umdreht. Sie ähnelte einer dreieckigen Fahne an einem Stock und Vic erklärte, das wäre die Rune von „Thuriaz“ dem Riesen. Er brächte Gewalt, seine Kraft würde Zerstörungen anrichten. Vic wurde leiser. Sie würde eine Vergewaltigung sehen, mit viel männlicher Stärke, jemand sehr kraftvolles. Raven wurde bleich, er mochte nicht mal erahnen, was das zu bedeuten hatte.
Mit den Händen an den Schläfen reibend nickte Vic zum Brett, Raven sollte die nächste Rune wenden. Er wählte eine und drehte sie zügiger um als die beiden vorherigen. Vic nannte ihre Bedeutung der Runde, die einem großen B ähnelte. Es wäre die Rune von „Berkano“, der Birkengöttin. Sie deutet eine Geburt an, ein Kind, womöglich aus einer Affäre, die nicht ohne Folgen geblieben war. Raven verteidigte sich und auch sein Weib. Er selbst hatte nie eine Affäre gehabt und Rayna… Nein, auch Rayna nicht, da war er sich sicher. Er und sein Weib liebten sich.
Raven sah auf das Brett mit den letzten beiden Runen. Er führte seine Hand zögerlich zu einer und drehte sie um. Sie sah wie ein Haken aus. Es war die Rune von „Uruz“ dem Stier. Vic deutete, dass mit Geschwindigkeit eine Zeit auf Raven zukäme, in der er große Seelenstärke und Energie brauchen würde. Er würde Verständnis aufbringen müssen, Kraft und Energie, denn eine große Veränderung stünde an. Was auch immer das wäre, meinte Raven, er würde es schaffen und die Energie aufbringen. Entschlossen schlug er mit der Faust in die andere Hand.
Dann rieb er die Finger aneinander, atmete tief ein und hielt die Luft an, bevor er die letzte Rune auf dem Brett drehte. Die Rune sah wie zwei entgegengesetzte Pfeile aus. Vic schien aufzuatmen. Es wäre „Jera“, die für ein gutes Jahr stünde und eine gute Ernte ankündige. Allerdings nicht die von den Feldern, sondern die Ernte des Lebens. Eine Zeit des Friedens und des Glücks würden auf Raven zukommen.
Raven sah auf die Godia und für den Bruchteil einer Ihn war ein erlösendes Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. Vic fasste zusammen, was die Runen ihr sagten. Die nächste Zeit würde sehr hart werden. Gewalt oder eine Vergewaltigung würden geschehen und Raven bräuchte eine Menge Nerven. Ein Kind würde das Licht der Welt erblicken, wobei es nicht aus der Vergewaltigung hervorgegangen sein muss. Auch das Wann wäre offen. Vic war sich sicher, dass Raven schon bald Nachrichten bekommen würde. Und wenn all diese Stürme vorbei wären, seine Nerven und seine Kraft nicht zerstört hätten, dann käme das Licht, das Glück und der Frieden zu ihm und seiner Familie zurück. Es würde nicht die komplette Dunkelheit über Raven liegen, es bestünde durchaus Hoffnung.
Raven war erleichtert. So schwer das Schicksal ihn auch treffen würde, er würde es meistern und seine Familie in nicht allzu langer Zeit wieder in die Arme schließen dürfen. In ihm keimte wieder Hoffnung auf. Vic lud ihn ein sooft er wolle auf den Berg zu kommen und wenn es nur zum still da sein wäre. Raven nickte, er war in letzter Zeit oft auf dem Berg, der ihm ein wenig seine Ruhe wiedergab. Er griff an seinen Gurt und löste das kleine Ledersäckchen, in dem er immer ein paar Münzen bei sich trug. Er öffnete es und fragte leise, was er Vic schuldig sei. Sie wollte nichts, der Schutz des Clans genüge ihr, für Seelenheil würde sie kein Geld nehmen. Raven sicherte das Säckchen wieder an seinem Gurt und beschloss Vic in seine Gebete einzuschließen.
 
Vic legte ihm die Hand auf seinen Unterarm und bot an, Raven eine Rune anzufertigen, die er dann immer bei sich tragen könne. Manch einer trägt sie als Glücksbringer um den Hals, manch einer in der Hose um sie berühren zu können. Raven holte aus seiner Tunika ein dünnes Lederband hervor, an dem er Thors Hammer um den Hals trug. Den hatte er immer dabei, aber scheinbar hätte es bisher noch nicht viel geholfen.
Sie beugte sich vor und berührte den Anhänger mit den Fingern. Ihre Worte voller Stolz und Achtung klangen noch lange in Ravens Ohren nach. 

„Du bist ein Mann, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Ich bin froh dich kennen zu dürfen, Raven con Lair!“

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OOC: Krasse Nummer...! Das RP war Hammer und ich saß so vorm Rechner: O.O

 

2 Kommentare:

  1. Runen sind ein tolles divinatorisches Tool! Ich mag sie.
    Irgendwann in grauer Zukunft werde ich vielleicht auch mal einen Goden spielen, und ein wenig der Runenweisheit ins RP bringen.
    RL liegen in meiner Schublade zwei selbstgefertigte Runensätze die ich in Halbtrance mit der Bitte um Odins Hilfe angefertigt habe. Solltest Du jemals einen RL Runenleger brauchen bin ich jederzeit für Dich da, Kumpel

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  2. Ich geb's zu, ich bin wohl zu realistisch für Runen. "Eigentlich" glaube ich nicht an sowas, aber ich war dennoch ziemlich überrascht, was sie da sagten ;-)

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