Dienstag, 30. Juli 2013

Rückkehr nach Lair

Raven war wieder zu Hause. Er war fast zwei Hände unterwegs gewesen und nun stand er vor Lair. Viel hatte er erlebt. Gen Süden war er aufgebrochen und reiste bis in den hohen Norden.
Als Raven sein Haus betrat, lauschte er. Corin sprach mit jemandem und eine weibliche Stimme antwortete ihm. Raven war noch gar nicht ganz durch den Vorhang in seine Räume getreten, da stürzte ihm sein Junge schon entgegen und schlang seine Arme um Raven’s Beine. Ja, er war wieder zu Hause. Sein Blick fiel auf eine junge blonde Bond, die schüchtern in der Ecke kauerte. So wie sie Raven ansah, musste sie mit einem ganz anderen Anblick gerechnet haben, denn augenblicklich schien sie erleichtert in sich zusammenzusacken. Leise grüßte sie ihn und Corin stellte sie als Elaa vor. Elaa sei im Dorfbesitz, erzählte er Raven. Und er habe Elaa ins Training genommen, berichtete Corin weiter. Er hatte gehofft sich in Raven’s Sinne verhalten zu haben. Raven nickte, sein Junge war tüchtig und aufmerksam so wie Raven es in Erinnerung hatte.
Corin überschlug sich fast vor Freude, als er Raven nach Hunger, Durst und einem Sitzplatz fragte. Raven lachte, nahm erst mal Platz und verlangte nach Essen und Trinken. Corin kniete rechts neben Raven und überließ Elaa damit das Feld.
Raven, Corin und Elaa
Es schien ihr nicht zu behagen und als Raven sich nach ihr umdrehte und sie fragend ansah, kam sie zögerlich zu ihm. Raven brauchte einen Paga und Elaa sprang auf um ihm einen zu bringen.
Corin legte seinen Kopf schräg und streckte seine Hand aus. Er strich über die Farbe an Raven’s Körper und fragte ob Deigja ihn auf seiner Reise begleitet hätte. Raven war einen Moment irritiert, dann verstand er und schüttelte grinsend den Kopf. Er hatte sich auf der Reise einen Köperschmuck verpassen lassen, den es auf der Erde sehr häufig zu sehen gibt. Raven hatte ihn schon oftmals auf seinen Reisen in der Vergangenheit dorthin gesehen und sich nun ebenfalls eine solche Tätowierung verpassen lassen. Sie war frisch und noch nicht verheilt.
Dann fiel sein Blick auf seinen Jungen und er runzelte die Stirn. Er streckte seine Hand aus und kniff in Corin’s Bauch. Er brummte auf, als er nicht mehr als nur Haut zwischen den Fingern hielt. Gerade als er etwas sagen wollte, kniete Elaa neben Raven und brachte ihm seinen Paga. Er nahm ihn ihr ab und tätschelte ihren Schenkel, dann sah er wieder zu Corin. Er war abgemagert und Corin gab kleinlaut zu, dass er vor Kummer kaum einen Bissen herunterbekommen hatte. Er wäre sogar einmal umgekippt und erst in der Heilerstube wieder zu sich gekommen. Raven verschüttete vor Entsetzen seinen Paga und stellte den leeren Becher zurück auf den Tisch. Seine Hand zitterte dabei. Corin war aus den Latschen gekippt, weil er vor Kummer nicht essen wollte! Raven konnte es nicht fassen und ehe er sich versah, war Elaa mit einem Reptuch dabei den nassen Fleck auf seiner Hose trocken zu rubbeln. Raven sah von Corin’s bleicher Miene zu Elaa’s flinken Fingern und brummte wohlig auf. Himmel nochmal, das weckte Gefühle in Raven, er hatte während der gesamten Reise nicht einmal ein Fell mit einer Bond durcheinander gewühlt. Elaa schien das Brummen unheimlich zu sein, denn plötzlich  hielt sie inne. Raven räusperte sich und sah Elaa’s hochroten Kopf, er musste lachen. Die Kleine hatte Glück, dass Raven hungrig war, er wäre sonst vielleicht über die Bond hergefallen. Corin schien das zu merken und bot an etwas zu essen zu holen.
Er lief aus dem Haus, wohl in Richtung Hall. Vielleicht auch um einer weiteren Standpauke wegen seiner Ernährung aus dem Weg zu gehen. Raven bedeutete Elaa mit einem Fingerzeig, dass sie neben ihm knien sollte. Dann fragte er sie aus, nach ihrer Herkunft und nach ihrer Ausbildung. Verschüchtert sah sie auf ihre Knie, aber Raven wollte sie ansehen. Also nahm er ihr Kinn in die Hand und hob ihren Kopf an, so dass sie ihn ansehen musste. Sie wuchs bei einem Verrzüchter auf, der nicht viel Geld hatte und sie daher nicht ausbilden konnte. Sie wurde vor weniger als einer Hand an Lair’s Küste gespült, aber an das wie und warum konnte sie sich nicht mehr erinnern. Sie war noch sehr jung, vielleicht 18 oder 19 Winter, so genau wusste sie das nicht.
In dem Moment kam Corin mit einem Tablett voll Brot, Käse und Obst zurück und schob es vor Raven auf den flachen Tisch. Raven sah  auf das helle Fleisch von Elaa’s Schenkeln und hob den Kilt ein wenig an. Rot oder weiß wollte er wissen und sah Elaa an. Er nickte zufrieden und bemerkte dann das Essen vor seiner Nase.
Als er sich gestärkt und den beiden die Reste überlassen hatte, wollte Raven ans Feuer. Er stand auf und im selben Moment klopfte es an der Tür. Raven horchte auf und legte seine Hand auf den Schwertknauf. Er fragte nach wer das ist und er erkannte sofort die Stimme der zierlichen Bond von Mordecai.
Zoe kommt mit einem "Willkommensgruß"
Zoe brachte einen Korb mit frischen Früchten als Begrüßungsgeschenk und Raven wühlte neugierig darin herum. Er dankte Zoe für die Aufmerksamkeit und reichte Elaa den Korb, damit sie ihn bei den Vorräten verstauen konnte. Raven trat aus dem Haus und ließ seinen Blick über das Dorf gleiten. Sein Haus stand auf einer kleinen Anhöhe und so konnte er einen wunderbaren Ausblick genießen.
Er ging zielstrebig zum Feuer und setzte sich auf seinen Platz. Corin, Zoe und Elaa folgten ihm und nachdem sie sich um das Feuer gekümmert hatten, kauerten sie vor ihm und baten ihn um einen Reisebericht. Corin brachte ihm einen Paga und Raven begann zu erzählen.
Er reiste Richtung Süden, um große Städte machte Raven aus Gewohnheit einen Bogen. Für den Ankauf von Ware waren sie ihm ungeeignet, für den Verkauf von Sklaven waren sie dagegen der beste Ort. Irgendwann traf er auf eine Gruppe Nordmänner. Raven hatte gute Geschäfte gemacht und rastete in derselben Herberge wie sie. Man kam ins Gespräch und verstand sich und so luden ihn die Männer ein. Raven reiste also in den hohen Norden, bis fast an die Grenze zum ewigen Eis. Der Ort nannte sich Innuit und war weit und breit der Einzige in der Umgebung.
Während der Erzählung gesellte sich Umbra zu ihnen ans Feuer und begrüßte Raven mit einem Strahlen.
Raven erzählt von seiner Reise
Elaa huschte zu ihr und kümmerte sich um sie und Raven setzte seinen Reisebericht fort.
Die Innuit mussten sich für den nahenden Winter rüsten und Vorräte anlegen. Raven bot an ihnen dabei zu helfen und so fuhren sie in einem der dort üblichen Boote aus gegerbtem Fell hinaus aufs Meer. Es war kalt, viel kälter als in Lair. Raven wunderte sich über die Waffe, die die Männer mit sich führten, es war eine Art Harpune. Was das wohl für gigantische Fische sein mögen, die man damit fängt… Des Rätsels Lösung war einfach, sie machten Jagd auf Wale. Deren Fleisch und Fett waren hervorragende Nahrung und das Fett ließ sich zudem für Lampenöl und auch für Heilpasten verwenden.
 
Raven schloss seine Erzählung und sah in die faszinierten Gesichter seiner Zuhörer. Er war müde, also trank er seinen Paga aus und reckte sich. Die Reise steckte ihm noch ziemlich in den Knochen. Er verabschiedete sich und trabte geschafft zurück in sein Haus, wo Corin ihm aus der Kleidung half.
 
 
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OOC: Ich war etwas mehr als eine Woche nicht da und ich habe in der Tat Wale gesehen, Buckelwale um genau zu sein. Ich war auf einem Angeltrip auf Cape Cod, Massachusetts. Es war eindrucksvoll wie die Wale nah an unserem Boot nach Sandaalen und Kleinfisch jagten... Ohne viele Worte lasse ich euch an meinen Erinnerungen und ein paar Urlaubsimpressionen teilhaben:
 

 

Samstag, 13. Juli 2013

Neu Lair

Das alte Lair gab es nicht mehr. Alle verbliebenen Einwohner hatten sich jedoch retten können, als das Dorf abbrannte. Raven wusste nicht wie es zum Feuer kam. Aber da ohnehin die Flucht vor den Kurii bevorstand, war bereits alles gepackt und auf Booten verstaut. Sie fanden neues Land: Raven mit Rayna und Corin, Umbra und Prayer mit ihrem Daario, Vic und Brom mit ihrer Elina und auch Mordecai und Colwyn konnten sich in Sicherheit bringen. Sie standen auf einem unbebauten Stück Land mit direktem Zugang zum Thassa. Alle packten sie mit an und schnell wuchs Lair zu altbekannter Schönheit heran.

Eines Nachmittags ging Raven durch das neue Lair. Es war noch alles recht neu für ihn und so nutzte er die Gelegenheit, sich mit dem neuen Dorf vertraut zu machen. Er vernahm Stimmen und erkannte die seines Jungen. Raven schlich sich näher heran und sah durch das mannshohe Gras, dass da eine rotblonde Bond auf seinem Schoß kauerte. Zoe, die Kleine an Mordecai’s Seite und deren Verr, standen ebenso dabei und Raven fluchte innerlich, als diese ihn bemerkt hatte und Corin mit Blicken eine Warnung zu verstehen geben wollte. Schnell hockte sich Raven ins Gras und sah Corin’s suchenden Blick, als dieser in die Richtung sah, in die Zoe deutete.

Raven stand auf, knurrte und baute sich vor den dreien auf. Laut wollte er wissen, was hier vor sich ginge.


Raven stellt Corin zur Rede
Düster glitt sein Blick über jeden einzelnen und die Rotblonde rutschte von Corin’s Schoß. Raven deutete mit dem Kinn auf die Bond und fragte wer das sei und was sie hier zu suchen hatte. Die Bond kniete vor Raven und nannte ihren Namen. Rubin hieß sie und sie wollte Corin besuchen. Raven hörte wohl nicht recht. Seit wann besuchen sich Sklaven gegenseitig und dann auch noch ohne Herrschaft?
Raven sah verständnislos in Corin’s treue blaue Augen, mit denen er zu ihm auf blinzelte. Raven erwartete eine Erklärung. Corin war ohne Raven’s Wissen nach Folkvangar gereist. Es war schon ein paar Hände her. Er reiste mit einem reisenden Jarl mit. Corin berichtete weiter, dass er dort Rubin und ihre Herrin traf. Raven knirschte mit den Zähnen und machte einen Schritt auf die beiden zu. Er konnte es nicht fassen, schon wieder hatte Corin ohne Erlaubnis das Dorf verlassen. Zoe, die bis auf ihren Gruß bislang nichts weiter von sich gegeben hatte, faselte eine Entschuldigung und nahm ihre Hände in die Hand. Raven sah ihr aufgebracht und fassungslos nach, dann sah er auf Corin herab. Er hatte eigentlich erwartet, dass Corin nach Managams Dahl gelernt hatte. Nachdem Raven ihn von dort abgeholt hatte, zum Glück hatte man einen Boten geschickt, hatte er Corin verdroschen und ihm für mehr als eine Hand ein blaues Auge beschert.

Corin behauptete, dass man ihm gesagt hätte, Shani wäre nicht tot. Da rastete Raven aus. Er war es schließlich, der Shani bleich und steif in einer Blutlache und mit Raven’s Dagger in der Hand am Bach fand. Corin streichelte Rubin’s Wange und diese Vertrautheit ließ Raven fast explodieren. Wieder und wieder bat Corin seinen Jarl, dass er Rubin gehen lassen möge. Raven schnaufte. Nichts in dieser Richtung würde er tun! Rubin würde erstmal ein Fell in der Hall finden und dann würde er einen Boten nach deren Herrin aussenden. Um nichts in der Welt würde Raven die Bond allein reisen lassen. Er wies Corin an Rubin die Hall zu zeigen und dann sollten sich beide beim Feuer einfinden, da Raven mit Corin noch ein Vulo zu rupfen hätte. Raven machte auf dem Absatz kehrt und ging den Weg zurück zum Haus und von dort zur Feuerstelle. 
Raven trifft auf Mordecai und Zoe
Dort traf er auf Mordecai und Zoe nebst deren Verr. Schnaufend grüßte Raven und nahm auf einem der Baumstümpfe Platz. Mordecai entging der gereizte Ton natürlich nicht und erkundigte sich nach dem Grund. Raven winkte ab und erzählte in wenigen Sätzen von Corin’s Weltreise und seiner neu entdeckten sozialen Ader. Zoe schickte er nach einem Paga. Mordecai schlug ein paar Tage Aufenthalt im Käfig vor und Raven war der Gedanke selbst auch schon gekommen. Er hoffte Corin so seine Reiselust austreiben zu können. Die nächsten 3 oder 4 Nächte sollte der Verschlag bei der Schmiede sein Nachtlager sein. Oder er würde Corin einfach die Nähe zu sich verwehren, das würde ihm sicherlich noch eher zu denken geben. Zoe brachte Raven seinen Paga und Mordecai verabschiedete sich, er wollte angeln gehen und lud Raven ein ihn zu begleiten. Raven war aber nicht danach, er versprach nachzukommen und eher er sich versah, waren Mordecai und sein Anhängsel auch schon verschwunden.
Raven dachte nach und als er aufsah, standen Corin und Rubin vor ihm. Er trank seinen Paga leer und warf den Becher hinter sich. Corin kroch auf allen Vieren hinter dem Becher her und fragte, ob Raven noch einen wünschte. Raven würdigte ihn keines Blickes und brummte verneinend. Dann sah er Corin kalt an und gestattete ihm, sich den Verschlag bei der Schmiede auszuwählen, der nun sein Nachtlager werden sollte. Corin trug es scheinbar mit Fassung, aber Raven konnte deutlich den Ausdruck in seinen Augen sehen. Diese Strafe würde Corin sicher nicht so schnell vergessen.


Mordecai und seine Meisteranglerin
Raven stand auf, sah von einem zum anderen und ging dann ohne ein weiteres Wort Mordecai nach. Er hockte sich ins Gras und sah Mordecai und Zoe beim Fischen zu. Im Gegensatz zu Mordecai zog Zoe einen Fisch nach dem anderen an Land. Mordecai warf Raven eine Angel zu, aber der sah sie nur wie einen Fremdkörper an. Er hatte vom Fischen überhaupt keine Ahnung und hatte sich bislang immer auf das Beobachten beschränkt. Zudem fehlte ihm die Lust es zu lernen. Corin kam hinzu, allerdings ohne Rubin. Raven war die Bond ziemlich egal, das Verhalten seine Thrall‘s ärgerte und beschäftigte ihn umso mehr. Corin grüßte wie es sich gehörte und kniete etwas abseits vom Geschehen. Zoe hatte ein Gefühl für angespannte Situationen und bot Raven einen Teil ihres Fanges an. Sie und Corin könnten daraus eine Fischsuppe für alle zubereiten. Aber Raven durchschaute den Versuch ihn abzulenken. Corin würde heute ganz sicher nichts mehr machen. Das einzige was er heute noch vor hatte, war seinen Jarl zur Schmiede zu begleiten und dort sein Nachtquartier zu beziehen.
Raven legte Corin zur Demütigung an die Kette und führte ihn so zur Schmiede.


Corin im Strafkennel
Dort schloss er die schweren Stahltore auf und ließ Corin sich einen der Verschläge aussuchen. Als Corin sich in einer der Boxen zusammengerollt hatte, sicherte Raven die Gitter und sah mit einem enttäuschten Blick auf seinen Jungen. Dann drehte er sich wortlos um und ging zurück ins Haus.
 
 
Lange lag Raven noch wach, allein in seinem großen Bett. Auch wenn er es ungern zugab, sein Junge fehlte ihm...

 

Mittwoch, 3. Juli 2013

Wird Vic's Prophezeiung wahr?

Raven ging zum Feuer. Er traf dort auf Mordecai, der wie immer auf seinem Lieblingsplatz hockte, die aufgestapelten Fässer. Mordecai war ein schweigsamer Geselle. Raven konnte sich eigentlich nicht daran erinnern, große Gespräche mit ihm geführt oder ein solches mit anderen Bewohnern mitbekommen zu haben. Raven wolle gerade ansetzen zu einem Gespräch, als er einen panischen Ruf vernahm und er erkannte Corin’s Stimme. Ein Kur! 

Raven hob den Kopf und versuchte die Richtung auszumachen und auch Mordecai hob den Kopf. Langsam ließ er sich von den Fässern gleiten und fragte Raven, ob er richtig gehört hätte. Und Raven nickte, er hatte auch Kur verstanden und prompt waren ihm Vic’s Worte vor ein paar Tagen wieder im Ohr. „Sie werden kommen und unser Land fordern, die Kurii werden Anspruch auf uns und unseren Besitz erheben!“ Raven hatte keine Erfahrung mit diesen Wesen, bislang konnte er immer einen großen Bogen um sie machen. So nah wie jetzt, scheinbar befand sich der Kur schon im Dorf, war er noch nie einem gekommen. Mordecai war erfahrener Krieger, was man auch an seinen vielen Narben und auch an der Augenbinde sehen konnte. Viel wusste Raven nicht über ihn, dafür hatte er zu selten mit ihm sprechen können.

Raven zog seinen Bogen und legte einen Pfeil ein. Mordecai schüttelte grinsend seinen Kopf. Pfeile würden wenig nützen, nur Stahl könnte sie verwunden. Für einen guten Schuss mit viel Wucht bräuchte man zu lange. Raven steckte seinen Bogen wieder weg und griff nach seinem Schwert. Corin kam mit panischem Gesichtsausdruck auf ihn zugestürmt und erzählte, was die Bestie wollte. Es hatte Corin nahe dem Dorfeingang gestellt. Es wollte mehr Fleisch. Und es wollte das Land, er würde den Kurii gehören. 
 
Mordecai wies Raven an, mit Corin im Hintergrund zu bleiben. Er würde sehen, was er tun kann und wenn es brenzlig würde, dann solle Raven eingreifen. Mit einem Zwinkern meinte er, dass es nicht der Erste wäre, den er überleben würde. Mit einer Hand auf seinem Schwert ging er mit Bedacht auf das Tier zu und fragte in einem für Raven sehr erstaunlich freundlichen Ton, was der Kur ins Dorf führe. Die Stimme war grauenhaft tief und rau. Zwei Hand würde man den Dorfbewohnern geben, um das Land zu verlassen. Sie könnten von Glück reden, wenn die Kurii sie gehen lassen würden.

Mordecai und der Kur

Raven ging näher heran, keine 15 m war er von Mordecai und Kur entfernt und seine Hand lag reaktionsbereit auf dem Schwertgriff. Er schob Corin hinter sich und spitzte die Ohren. Mordecai stellte fest, dass es wohl ein Frischling sein musste, ein erfahrener Kur würde nie allein in ein Dorf eindringen. Da holte das Tier schon zu einem Hieb aus und Mordecai wich geschickt aus. Nur ein Teil seines Kimonos hing an den Krallen der Bestie. Er zog sein Schwert aus seinem Gürtel, noch war die Klinge in der Scheide verborgen. Beide funkelten sich an, wobei Mordecai einen gelasseneren Eindruck machte als der Kur. Die Bestie stampfte auf Mordecai zu, beugte sich weit zu ihm vor und brüllte, dass das Dorf Fleisch und all seine Nahrungsvorräte am Hafen deponieren sollte.

Mordecai schlüpfte geduckt neben dem Kur hindurch und verpasste ihm mit der Scheide seines Schwertes einen leichten Hieb. Es sollte verschwinden, andernfalls wäre der nächste Hieb mit der Klinge. Der Kur holte mit seiner Pranke aus und erwischte Mordecai an der Schulter. Der fasste an die Stelle und als Mordecai sich seine blutige Hand ansah, konnte Raven erkennen, dass der Blick des Kriegers von einer Ihn zur nächsten schlagartig eiskalt wurde. Er zog sein Schwert aus der Scheide und griff den Kur an. Mit Schwung stürmte er auf die Bestie zu und hieb auf dessen rechte Seite, bevor er unter den riesigen Pranken hindurch tauchte. Der Kur knurrte bestialisch laut und attackierte Mordecai, traf ihn mit seinen Klauen an dessen Brustkorb. Mordecai schien den Schmerz seiner Verletzung nicht wahrzunehmen. Er stoppte abrupt in seiner Bewegung und hieb weiter auf den Kur ein. Er bohrte ihm sein Schwert in den Arm und drehte die Klinge dabei. Der Kur brüllte und riss seine Krallen aus Mordecai’s Brust, zerrte seinen Arm aus dessen Klinge und lief wütend brüllend aus dem Dorf. Er drohte mit der Rückkehr ins Dorf, jedoch mit einer ganzen Armee.
Im Dorf kehrte Ruhe ein, nur die dünne Blutspur aus dem Dorf hinaus zeugte vom Kampf. Mordecai schwankte leicht und sank nach vorn auf seine Knie. Sein blutiges Schwert fiel lautlos in das Gras neben ihm. Raven und Corin rannten zu ihm und Raven wies seinen Jungen an, sich um den Verletzten zu kümmern. Er hob das Schwert auf und gemeinsam trugen sie ihn in Umbra’s Heilerstube.
Corin kümmert sich um Mordecai
Corin kam mit der Erstversorgung alleine klar und Raven machte sich auf die Suche nach Umbra.
Er rannte durch das Dorf und traf auf Vic, die gerade mit ihrer kleinen Tochter im Tragetuch spazieren ging. In kurzen Sätzen berichtete er von dem Kampf und den Verletzungen. Dann rannte Vic los und Raven suchte weiter nach Umbra. Als er sie nicht fand und sie auch auf seine Rufe nicht reagierte, rannte er zurück zur Heilerstube, vielleicht konnte man dort seine Hilfe brauchen. 
Als er dort ankam, war Corin über Mordecai gebeugt und machte sich mit einer Pinzette an dessen Brustverletzung zu schaffen. Vic wusch sich die Hände mit Green Paga und ließ sich von Corin auf den Stand der Dinge bringen. Raven bot sich an, die kleine Elina zu nehmen, damit Vic in Ruhe arbeiten konnte. Mit einem dankbaren Lächeln übergab sie ihm das Baby und Raven nahm es in den Arm. Er war ja noch geübt von seiner Lale. Er ging mit dem kleinen Bündel auf dem Arm nach Hause, holte dort die kleine Brusttrage und legte Elina hinein. 
Raven und Elina
Er beschloss wie schon so oft auf den Runenberg zu steigen und dort um die Gunst der Götter zu bitten. Andächtig stand er vor dem steinernen Altar und streichelte dem Baby über den Kopf. Ohne dass er es merkte, begann er leise ein Lied zu summen, das Lale als Baby auch sehr mochte. Raven lächelte und Elina beobachtete mit wachen Augen die Umgebung. Langsam ging Raven mit Elina vor der Brust zurück ins Dorf und setzte sich auf die Bank vor der Heilerstube.
Von drinnen drangen hastig gesprochene Anweisungen an sein Ohr. Raven streichelte Elina’s Köpfchen und lauschte ins Haus.
Raven und Elina
Es fühlte sich gut an so ein zartes und
wunderbar duftendes Wesen bei sich zu haben und Raven seufzte. Er ging ans Fenster und sah hinein, Mordecai saß auf der Liege und Vic legte ihm einen Verband an. Sie war also fertig. 
Raven ging wieder in die Heilerstube und Elina begann freudig zu glucksen, als sie ihre Mama sah. Vic streichelte ihre Tochter zärtlich unter dem Kinn. Mordecai rutschte von der Liege und griff nach seinen Waffen, die Raven vorhin auf das Tischchen neben der Liege gelegt hatte. Er bedankte sich bei Raven, dass dieser vorhin nicht in den Kampf eingriff, so ist nur er selbst verletzt worden. Er verabschiedete sich mit erhobener Hand und schlurfte nach draußen. Raven nahm Elina aus der Trage, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und gab sie Vic zurück. er bot sich als Sitter an, falls Vic und Brom ein paar Ahn für sich haben wollen. Er stellte nur die Bedingung, dass Elina satt und sauber wäre. Vic strahlte ihn an und dankte ihm für das Angebot. Raven wusste ja selbst, dass es für ein paar schwer ist Zeit für sich zu haben, wenn es gerade einen Säugling zu versorgen hatte. 

Raven zog es nach draußen. Seine Abneigung gegen Heilerstuben hatte er noch nicht abgelegt. Er ging mit Vic und dem Baby zum Feuer und Vic versorgte ihn mit Paga. Sie bat ihn ihr nun nach der ganzen Aufregung in Ruhe das Geschehen nochmal zu erzählen. Corin kam hinzu, nachdem er die Heilerstube wieder gereinigt hatte. Man besprach gerade das Passierte, als Umbra verschlafen zur Runde kam. Wieder erzählte Raven seine Geschichte und Corin berichtete von Mordecai’s Verletzungen und dessen Behandlung. Auch Mordecai kam zu der kleinen Runde hinzu und setzte sich behäbig auf eines der Fässer. Er hatte vorgehabt sich auszuruhen, aber genau diese Ruhe fand er nicht.

das große Grübeln

Bei Met und Paga beratschlagte man noch ein Weile, was man tun kann, wenn die Kurii erneut über das Dorf einfallen. Da sie nicht schwimmen konnten und Wasser verabscheuten, gelang man zu der Idee, auf Flößen oder Schiffen sein Hab und Gut und sein Leben in der Bucht vor dem Dorf zu sichern. Zumindest so lange, bis die von Prayer gesandten Krieger von ihrer Suche nach neuem Land zurückkehrten. Im Zweifel musste man den Kurii das Land überlassen und auf dem neuen Land ein neues Dorf aufbauen…