Raven legte die Papiere beiseite und stand
von seinem Schreibtisch auf. Er musste sich bewegen, das ständige Sitzen über
Pergamenten tat seinem Rücken gar nicht gut. Er verließ sein Haus und ging in
Richtung Wall, über dem Tor hatte man zu der einen Seite einen guten Ausblick
auf die Berge und das Wasser und zur anderen Seite konnte man das ganze Dorf
überblicken. Er sah dort Corin mit Sana stehen und vernahm Wortfetzen.
Raven war irritiert, weil Corin ihn mit Namen
und als Slaver vorstellte. Aber das wusste Sana doch? Es stellte sich heraus,
dass Sana durch die Geburt ihrer Zwillinge eine Art Trauma erlitten hätte und
sich nun an nichts mehr erinnern könne.

Beide nahmen auf gegenüberliegenden Polstern
Platz und Raven brüllte nach Deigja. Er verlangte einen Paga und für seinen
Gast was immer der sich wünschte. Floki schickte Deigja nach einem Met in
Umgebungstemperatur.
Schnell begann man mit den Verhandlungen um
Saroja, die für eine Bond eine gute und weitreichende Ausbildung hatte. Sie
gehörte mal einem Händler und führte dessen Buchhaltung. Sie konnte also lesen
und schreiben. Außerdem wäre sie geschickt im Umgang mit Nadel und Faden. Floki
war es zudem wichtig, dass er jemanden hatte, der ihn bekocht. Raven musste
schmunzeln. Floki war wirklich ein außergewöhnlicher Zeitgenosse. Er war ganz
sicher nicht dumm, aber seine Angewohnheit mit Bäumen zu schmusen, ließ ihn
verwirrt und durchgeknallt erscheinen.
Raven hatte keine genaue Preisvorstellung und
interessierte sich zunächst dafür, was Floki die Bond wert wäre. Der kramte in
einem abgewetzten Ledersäckchen umher, in dem Raven die Münzen klimpern hören
konnte. Floki bot 20 Kupfer für Saroja und Raven kratzte sich am Ohr, eine
Angewohnheit beim Nachrechnen.
Als Raven Duncan’s Gruß vernahm, sah er auf.
Er zog Bjalla an einer recht kurzen Kette hinter sich her, was Raven so von ihm
noch nicht kannte. Raven warf Bjalla einen düsteren Blick zu, sie hatte sich
unmöglich aufgeführt, sich selbst als Ubara der Sklaven bezeichnet und sich im
teuren Badeöl von Vic geaalt. Duncan fragte Raven nach Corin, er bat darum ihn
ausleihen zu dürfen. Er deutete auf Bjalla und Raven war klar was Duncan
vorhatte. Es gibt für eine Bond wohl nichts schlimmeres, als von einem Thrall
benutzt zu werden. Raven lieh Corin aus und schickte Duncan Richtung Tor, wo er
Corin vorhin mit Sana gesehen hatte. Bjalla’s Blick brachte ihm Genugtuung, sie
riss die Augen auf als ihr nun auch klar wurde, was ihr blühte.
Als Duncan um die Ecke verschwunden war, hob Raven seinen Paga zu Floki, mit trockenem Rachen konnte er noch nie gut verhandeln. Dann begann er wieder nachzurechnen, seine Finger nahm er dafür zur Hilfe. Raven überlegte, 20 Kupfer waren nun nicht übermäßig viel, aber er selbst hatte bislang noch gar keine Arbeit mit Saroja gehabt und das bisschen Sklavenbrei war mit den 20 Kupfer mehr als abgegolten. Er grinste und reichte Floki seine Hand, per Handschlag besiegelten sie den Verkauf der Bond.
Als Duncan um die Ecke verschwunden war, hob Raven seinen Paga zu Floki, mit trockenem Rachen konnte er noch nie gut verhandeln. Dann begann er wieder nachzurechnen, seine Finger nahm er dafür zur Hilfe. Raven überlegte, 20 Kupfer waren nun nicht übermäßig viel, aber er selbst hatte bislang noch gar keine Arbeit mit Saroja gehabt und das bisschen Sklavenbrei war mit den 20 Kupfer mehr als abgegolten. Er grinste und reichte Floki seine Hand, per Handschlag besiegelten sie den Verkauf der Bond.
Raven holte aus einem kleinen Geheimfach an
seinem Gürtel den Schlüssel zu Saroja’s Collar hervor und wedelte damit vor
Floki’s Gesicht. Der bekam sogleich diesen bestimmten Blick, den Raven schon
oft gesehen hatte, wenn man sich um die Wunschbond handelseinig wurde. Floki
kippte die Münzen aus seinem Säckchen auf den flachen Tisch und zählte 20
Kupfer davon ab, die er Raven zuschob. Raven griff danach und warf den
Schlüssel zum Bootsbauer, der erst beim dritten Fangversuch den Schlüssel in
seinen Händen hielt. Raven musste grinsen und prostete Floki erneut zu. Mit
seiner überaus lauten Stimme brüllte er nach Saroja, damit er sie ihrem neuen
Besitzer übergeben konnte. Erst beim zweiten Ruf trabte sie an. Floki nahm
seinen Besitz in Empfang und Raven kam es so vor, als würde Saroja sehr erfreut
über den Erwerb sein. Er sah den beiden nach, bis sie aus seinem Blickfeld
verschwunden waren.

Noch bevor Raven weiter darüber nachdenken
konnte, kam Corin zurück. Er sah ziemlich mitgenommen aus, seine Augen waren
glasig und die Wangen noch gerötet. Er wurde von Duncan geschickt, er sollte
allen Freien des Dorfes ausrichten, dass sie sich zur nächsten vollen Ahn an
der Schmiede einzufinden hatten. Leise sagte er dazu, dass Duncan ihn
aufgefordert hatte Bjalla zu benutzen. Um Raven keine Schande zu bereiten,
hatte er das natürlich getan. Raven sah ihm an, dass Corin sich damit ganz und
gar nicht wohl fühlte. Er und Bjalla hatten sich gerade erst wieder
zusammengerauft. Raven legte Corin tröstend seine Hand auf den Schenkel und
wies Nattdis und Shee an, die Kunde im Dorf zu verbreiten. Corin hingegen
schickte er zum Bach, damit dieser sich waschen konnte. Ganz aufgelöst kam er
zurück und machte sich Vorwürfe. Raven versicherte ihm, dass er keine andere
Wahl hatte. Seiner Meinung nach konnte Bjalla von Glück reden, dass Duncan
nicht auch noch Taima geholt hatte, damit auch der über sie rutschen konnte.
Raven legte seinem Jungen die Hand an die Wange, der sich dankbar dagegen
schmiegte. Es war das erste Mal für Corin, dass er in dieser Art für eine
Bestrafung benutzt wurde.
Raven nickte in Richtung Schmiede und Corin trabte ihm hinterher. Es hatten sich schon jede Menge Bewohner dort versammelt und Duncan machte sich bereits daran, Bjalla am Kreuz festzuketten. Es sollte nun also die von Prayer geforderte öffentliche Bestrafung folgen. Raven suchte sich einen Platz in nicht allzu großer Entfernung und mit einem guten Blick auf das Geschehen. Er starrte grimmig auf den noch makellosen Rücken der Bond, der schon in wenigen Ehn alles andere als das aussehen würde.
Raven nickte in Richtung Schmiede und Corin trabte ihm hinterher. Es hatten sich schon jede Menge Bewohner dort versammelt und Duncan machte sich bereits daran, Bjalla am Kreuz festzuketten. Es sollte nun also die von Prayer geforderte öffentliche Bestrafung folgen. Raven suchte sich einen Platz in nicht allzu großer Entfernung und mit einem guten Blick auf das Geschehen. Er starrte grimmig auf den noch makellosen Rücken der Bond, der schon in wenigen Ehn alles andere als das aussehen würde.
Duncan sah sich unter den Anwesenden um und
löste seine Kurt vom Gürtel. Er verlieh der Kurt Schwung und sie entrollte
sich.
Er wartete eine wenige Ihn ab und rief dann laut und deutlich „1“. Kurz
darauf schlug er fest mit der Kurt zu und ein Knallen hallte durch das Dorf.
Bjalla bäumte sich auf, gab aber keinen Mucks von sich. Raven zählte leise mit,
sein Blick war starr auf Bjalla am Kreuz gerichtet. Duncan wartete nicht lang
und kündigte zwei weitere Hiebe an, die noch im selben Moment kurz
hintereinander auf Bjalla’s Rücken landeten. Raven zählte jeden Hieb mit kaltem
und nichtssagendem Gesichtsausdruck mit. Der 4. Hieb war kraftvoller als die
anderen und die nächsten drei folgten kurz hintereinander. Bjalla schrie vor
Schmerzen auf, hielt aber still und machte nicht im Ansatz Versuche aus den
Fesseln zu gehen. Duncan ließ die Kurt noch drei Mal knallen, ohne dass sie auf
Bjalla’s Rücken landeten und verstaute sie aufgerollt wieder an seinem Gürtel.

Raven sah emotionslos auf das Häufchen Elend am Kreuz. Er zwang sich dazu, nicht zu applaudieren. Auf Corin’s fragenden Blick nickte er. Er kannte seinen Jungen, der dank seiner Heilerhelferausbildung in der Lage war, Bjalla’s Wunden zu versorgen.
Er selbst drehte sich um und ging nach Hause,
er hatte genug gesehen. Corin würde schon nachkommen, wenn er mit Bjalla fertig
war.
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