Raven
hatte ausgesprochen gut geschlafen. Er reckte sich und spürte etwas Weiches
neben sich. Elaa! Er lächelte und erinnerte sich, er hatte am Vorabend Anspruch
auf die Bond erhoben.
Er schob sie aus dem Bett und stand ebenfalls auf,
geduldig ließ er sich ankleiden und schickte sie los. Er hatte Hunger, ihm
verlangte es nach einer Mahlzeit.
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Raven und Elaa |
Vor
dem Haus nahm Raven ein üppiges Mahl zu sich. Elaa hatte anscheinend für 5 ausgehungerte
Krieger gekocht, aber die Eier mit Schinken und das herzförmig angerichtete
Obst auf einem weiteren Teller waren zu köstlich. Mit einem lauten Rülpser ließ
er sich nach hinten sinken und strich über seinen vollen Bauch. Elaa bat ums
Wort und kaum hatte Raven es ihr gestattet, plapperte sie in einem wahren
Wortschwall los.
Umbra
hatte sie vor ein paar Tagen mit einem Krieger in die Badehöhle geschickt.
Raven hörte zu und nahm hin und wieder ein wenig vom Obst. Elaa berichtete,
dass der Krieger sie verschmäht hatte, weil er nicht glaubte sie hätte den
Sklavenwein getrunken. Dabei hätte Umbra ihn ihr schon kurz nach ihrer Ankunft
in Lair gegeben. Elaa beteuerte, dass sie sich nicht verweigert hätte und Raven
beschloss Umbra bei Gelegenheit danach zu fragen. Elaa sollte sich nicht so oft
ihr hübsches Köpfchen zerbrechen.
Als
im Haus Geräusche zu hören waren, spitzte Raven die Ohren. Es klang als würde
jemand die Möbel umstellen. Kurze Zeit später kam Corin aus der Tür. Er hatte
wohl gründlich gefegt und entstaubt. Raven überließ den beiden die Reste der
wirklich opulenten Mahlzeit und schaute auf Elaa’s Schenkel. Soweit er sich
erinnern konnte, war da noch kein Brand. Er konnte es nicht kontrollieren, denn
genau auf der Stelle lag ein Verband, denn Elaa hatte sich verbrüht und war von
Corin entsprechend versorgt worden.
Elaa
verneinte die Frage nach dem Brand. Raven musste sich also noch Gedanken
darüber machen, welches Brand er wohl setzen würde. Aber das hatte Zeit, zuerst
musste die Verbrennung verheilt sein.
Corin und Elaa versuchten doch
tatsächlich ihm Vorschläge zu unterbreiten, welches Brand er Elaa setzen
könnte. Corin schlug ein „C“ vor, so im Sinne Sklavenhaus Corn. Raven dachte
eher an den im Norden üblichen Bondhaken und runzelte bei Corin’s Vorschlag die
Stirn. Eher im Scherz meinte er, dass er Elaa vielleicht auch nur drei Kreuze
in die Haut ritzen werde, wenn die Diskussion nicht bald ein Ende hätte und
schon war das Thema erledigt.
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Elaa, Raven und Corin vor Raven's Haus |
Im
nächsten Moment nahm Raven einen Schatten wahr, der sich aber schnell in Luft
aufzulösen schien. Deigja… Raven seufzte. Deigja war wieder mal da und machte
ihm Sorgen. Sie erinnerte sich nach wie vor an nichts. Uldig hatte sie wohl
aufgegabelt und in sein Haus gebracht, während Raven auf Reisen war. Erst am Vorabend
hatten Corin und Elaa versucht Deigja bei ihrer Erinnerung zu helfen. Elaa
hatte Raven bezirzt nach allen Regeln der Kunst. Raven war das erst gar nicht
so bewusst, er war schließlich nur ein Kerl und sein Verstand rutscht manchmal
schneller in die Hose als ihm lieb ist. Heute begriff er was die beiden
vorhatten und es schien zu helfen. Deigja zumindest ergriff in einem Anflug von
Eifersucht die Flucht und rannte fort. Corin lief ihr nach und konnte sie wohl
zur Rückkehr überzeugen und verschwand mit ihr im Haus; er kam allein wieder
heraus, Deigja war wohl eingeschlafen.
Raven
kam zurück aus seinen Gedanken, als etwas an seiner Hose zupfte. Elaa bat
darum, dass Corin ihr mit einem der Verr hilft, das sich ein wenig störrisch
bei der Hufpflege anstellte. Raven erlaubte es und als die beiden Richtung
Stall aufbrachen, machte er sich zu einem Spaziergang durchs Dorf auf.
In
Höhe des kleines Wasserfalls vernahm er Stimmen und sah sich um. Deigja und
Ninive, ebenfalls eine neue Bond im Dorf, standen da und unterhielten sich.
Raven verstand nicht viel, aber seinen Namen vernahm er doch. Er kniete sich
bemüht leise hin und versuchte irgendwas zu verstehen, als ein schlohweißer
Thrall dazu kam. Den hatte Raven noch
nie im Dorf gesehen. Er beschloss seinen Spaziergang fortzusetzen, als man ihn
entdeckte und grüßte. So ging er zu den dreien hin und sah Deigja an.
Er
verstand sich selbst nicht mehr. Er war bei dieser Bond sanftmütig und ruhig,
obwohl ihr Verhalten sicher mehr als ein Mal rügenswürdig war. Nach einiger
Druckserei fragte der schlohweiße Thrall, ob er was zu essen oder zu trinken
herrichten soll. Raven lehnte dankend ab, er hatte mehr als reichlich von
beidem gehabt. Er wandte sich zum gehen, als er Deigja’s leise Stimme vernahm.
Sie bat darum ihm später etwas sagen zu dürfen. Raven war überrascht, hatte er
ihre Stimme doch schon lange nicht mehr gehört, schon gar nicht in direkter
Ansprache ihm gegenüber. Er willigte ein. Von ihm aus konnte sie jetzt sagen
was ihr auf der Zunge lag. Er schickte sie nach einem Paga und forderte sie auf
sich am Feuer einzufinden.
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Raven "stört" eine Unterhaltung unter Sklaven |
Dort
kümmerte sich der schlohweiße Thrall um das Feuer, das schon nach kurzer Zeit
aufloderte und seine Wärme abgab. Auf Raven’s Frage hin nannte er seinen Namen:
Nóri. Und er war in Prayer’s Besitz. Raven merkte sich das. Deigja kam mit
einem Krug an, keinem Becher. Sie hockte sich vor Raven auf den Boden und hielt
ihm den Krug entgegen. Raven sprach in ruhigem Ton mit Deigja und wies sie darauf
hin, dass sie sich beim Servieren hinzuknien und nicht zu hocken hatte. Mit
einem Seufzen korrigierte sie ihre Haltung zu einem Tower. Das war zwar schon
besser, allerding war Raven kein Weib und somit hatte Deigja ihre Schenkel zu
öffnen. Zähneknirschend tat sie auch das uns Raven drückte ihre Schenkel mit
den Stiefelspitzen noch etwas weiter auseinander, bis er zufrieden mit dem
Anblick war. Er nahm ihr Kinn und hob es an, damit sie ihn ansehen musste, aber
Deigja rollte ihre Augen so zur Seite, dass sie ihn nicht anblickten musste.
Corin und Elaa gesellten sich in diesem Moment dazu und Raven spürte mehr und
mehr die Anspannung in Deigja.
Sie würde in dieser illustren Runde wohl eher
kein Wort über die Lippen bekommen. Er sollte Recht behalten, denn mehr als
eine Bitte gehen zu dürfen kam nicht aus ihr heraus. Raven resignierte und
Deigja wartete keine Antwort ab, sie stand auf und ging. Selbst Corin’s Rufe
und die Bitte zu bleiben, drangen nicht zu ihr durch.
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Raven und Deigja, Nóri im Hintergrund |
Raven
brummte. Er hatte einen Entschluss gefasst. Er stand auf und ging in dieselbe
Richtung wie Deigja. Vor seinem Haus blieb er stehen und rief nach ihr. Und sie
kam tatsächlich. Ohne große Umschweife deutete er auf den Boden vor sich und
kramte nach dem Schlüssel. Er schloss seine Hand darum zu einer Faust und sah
ihren fragenden Blick darauf. Langsam und zögerlich ging sie vor Raven auf die
Knie und Raven zeigte ihr den kleinen silberglänzenden Schlüssel. Deigja’s Lippen
wurden schmal und Raven sprach leise. „Ich
habe nicht das Gefühl, dass dir nach dienen ist. Und als Corin von den Panthern
sprach, bekamen deine Augen einen Glanz, den ich zuletzt sehr vermisst habe,
Deigja.“ Er wartete einen Moment ab und holte tief Luft bevor er weitersprach.
„Ich habe beschlossen dir die Freiheit zu
schenken…“
Die
einzige Reaktion darauf war ein Nicken von ihr und Raven fragte ob ihr noch
etwas auf dem Herzen liegen würde.
Deigja schüttelte den Kopf und murmelte mit
tränenerstickter Stimme. "Besser
seien werden, Jarl mein...ich nicht können seien wie du brauchen…" Raven
zog es für einen Moment das Herz zusammen und er beugte sich nur zögerlich vor.
Er schob Deigja’s rotleuchtendes langes Haar über ihre Schulter und steckte den
kleinen Schlüssel ins Schloss. Klick! Diese Bond würde ihm sehr fehlen, das war
ihm klar. Aber er wusste auch, dass er zu viel Energie in sie verschwenden
würde, um sie zu verstehen. Schon kurz nach dem klicken des Schlosses fiel der
Kragen in Deigja’s Schoß. Ein leidvolles
Schluchzen drang aus ihrer Kehle und sie schlug die Hände vor ihr Gesicht, Tränen
tropften auf ihre Schenkel. Schluchzend murmelte sie von einem Traum von Corin,
den Nächten vor Raven’s Tür und der Zeichnung vom Wald. „Herz immer dein seien, ich geträumt...Wald ich gewählt um nicht
zerbrechen sehen Herz…“ Raven begriff was in ihr vorging. Sie hatte sich
wohl verliebt, in ihn. Noch bevor er irgendwas sagen oder tun konnte, schlang
Deigja ihre Arme um Ravens Hüfte und schon im nächsten Augenblick rannte sie
schluchzend und mit wehendem Haar davon.
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Der Moment in dem der Kragen fällt |
Raven
hob den Kragen auf und ging zum Feuer zurück. Corin, Elaa und Nóri waren in
eine Unterhaltung vertieft, die abrupt mit seinem Auftauchen endete. Raven
setzte sich und ließ den Kragen ins Gras fallen, der kleine Schlüssel steckte
noch immer im Schloss.
Später,
viel später, saß Raven in seinem Haus. Neben ihm lag ein leerer Krug, dessen
Neige sich über den Boden ergossen hatte. Corin und Elaa hievten ihn auf das
Bett und legten sich zu ihm. In seinem benebelten Zustand und unter den
streichelnden Händen seiner beiden Sklaven fiel er schnell in einen traumlosen
Schlaf.
Meine Güte Slaver,
AntwortenLöschenDeine Freizeit tut Dir wahrlich gut!
Sooo produktiv warst Du im Blog lange nicht, und ich geniesse es ohne Ende, Deine Sicht der RPs hier zu lesen.
Auch wenn Dich der Alltag wieder einholt, komm nie auf die Idee dieses Blog zu schliessen! :-)