Donnerstag, 1. August 2013

Aus drei mach zwei...

Raven hatte ausgesprochen gut geschlafen. Er reckte sich und spürte etwas Weiches neben sich. Elaa! Er lächelte und erinnerte sich, er hatte am Vorabend Anspruch auf die Bond erhoben. 
Raven und Elaa
Er schob sie aus dem Bett und stand ebenfalls auf, geduldig ließ er sich ankleiden und schickte sie los. Er hatte Hunger, ihm verlangte es nach einer Mahlzeit.
Vor dem Haus nahm Raven ein üppiges Mahl zu sich. Elaa hatte anscheinend für 5 ausgehungerte Krieger gekocht, aber die Eier mit Schinken und das herzförmig angerichtete Obst auf einem weiteren Teller waren zu köstlich. Mit einem lauten Rülpser ließ er sich nach hinten sinken und strich über seinen vollen Bauch. Elaa bat ums Wort und kaum hatte Raven es ihr gestattet, plapperte sie in einem wahren Wortschwall los.
Umbra hatte sie vor ein paar Tagen mit einem Krieger in die Badehöhle geschickt. Raven hörte zu und nahm hin und wieder ein wenig vom Obst. Elaa berichtete, dass der Krieger sie verschmäht hatte, weil er nicht glaubte sie hätte den Sklavenwein getrunken. Dabei hätte Umbra ihn ihr schon kurz nach ihrer Ankunft in Lair gegeben. Elaa beteuerte, dass sie sich nicht verweigert hätte und Raven beschloss Umbra bei Gelegenheit danach zu fragen. Elaa sollte sich nicht so oft ihr   hübsches Köpfchen zerbrechen.
Als im Haus Geräusche zu hören waren, spitzte Raven die Ohren. Es klang als würde jemand die Möbel umstellen. Kurze Zeit später kam Corin aus der Tür. Er hatte wohl gründlich gefegt und entstaubt. Raven überließ den beiden die Reste der wirklich opulenten Mahlzeit und schaute auf Elaa’s Schenkel. Soweit er sich erinnern konnte, war da noch kein Brand. Er konnte es nicht kontrollieren, denn genau auf der Stelle lag ein Verband, denn Elaa hatte sich verbrüht und war von Corin entsprechend versorgt worden.
Elaa verneinte die Frage nach dem Brand. Raven musste sich also noch Gedanken darüber machen, welches Brand er wohl setzen würde. Aber das hatte Zeit, zuerst musste die Verbrennung verheilt sein. 
Elaa, Raven und Corin vor Raven's Haus
Corin und Elaa versuchten doch tatsächlich ihm Vorschläge zu unterbreiten, welches Brand er Elaa setzen könnte. Corin schlug ein „C“ vor, so im Sinne Sklavenhaus Corn. Raven dachte eher an den im Norden üblichen Bondhaken und runzelte bei Corin’s Vorschlag die Stirn. Eher im Scherz meinte er, dass er Elaa vielleicht auch nur drei Kreuze in die Haut ritzen werde, wenn die Diskussion nicht bald ein Ende hätte und schon war das Thema erledigt.
Im nächsten Moment nahm Raven einen Schatten wahr, der sich aber schnell in Luft aufzulösen schien. Deigja… Raven seufzte. Deigja war wieder mal da und machte ihm Sorgen. Sie erinnerte sich nach wie vor an nichts. Uldig hatte sie wohl aufgegabelt und in sein Haus gebracht, während Raven auf Reisen war. Erst am Vorabend hatten Corin und Elaa versucht Deigja bei ihrer Erinnerung zu helfen. Elaa hatte Raven bezirzt nach allen Regeln der Kunst. Raven war das erst gar nicht so bewusst, er war schließlich nur ein Kerl und sein Verstand rutscht manchmal schneller in die Hose als ihm lieb ist. Heute begriff er was die beiden vorhatten und es schien zu helfen. Deigja zumindest ergriff in einem Anflug von Eifersucht die Flucht und rannte fort. Corin lief ihr nach und konnte sie wohl zur Rückkehr überzeugen und verschwand mit ihr im Haus; er kam allein wieder heraus, Deigja war wohl eingeschlafen.
Raven kam zurück aus seinen Gedanken, als etwas an seiner Hose zupfte. Elaa bat darum, dass Corin ihr mit einem der Verr hilft, das sich ein wenig störrisch bei der Hufpflege anstellte. Raven erlaubte es und als die beiden Richtung Stall aufbrachen, machte er sich zu einem Spaziergang durchs Dorf auf.
In Höhe des kleines Wasserfalls vernahm er Stimmen und sah sich um. Deigja und Ninive, ebenfalls eine neue Bond im Dorf, standen da und unterhielten sich. Raven verstand nicht viel, aber seinen Namen vernahm er doch. Er kniete sich bemüht leise hin und versuchte irgendwas zu verstehen, als ein schlohweißer Thrall dazu kam. Den  hatte Raven noch nie im Dorf gesehen. Er beschloss seinen Spaziergang fortzusetzen, als man ihn entdeckte und grüßte. So ging er zu den dreien hin und sah Deigja an. 
Raven "stört" eine Unterhaltung unter Sklaven
Er verstand sich selbst nicht mehr. Er war bei dieser Bond sanftmütig und ruhig, obwohl ihr Verhalten sicher mehr als ein Mal rügenswürdig war. Nach einiger Druckserei fragte der schlohweiße Thrall, ob er was zu essen oder zu trinken herrichten soll. Raven lehnte dankend ab, er hatte mehr als reichlich von beidem gehabt. Er wandte sich zum gehen, als er Deigja’s leise Stimme vernahm. Sie bat darum ihm später etwas sagen zu dürfen. Raven war überrascht, hatte er ihre Stimme doch schon lange nicht mehr gehört, schon gar nicht in direkter Ansprache ihm gegenüber. Er willigte ein. Von ihm aus konnte sie jetzt sagen was ihr auf der Zunge lag. Er schickte sie nach einem Paga und forderte sie auf sich am Feuer einzufinden.
Dort kümmerte sich der schlohweiße Thrall um das Feuer, das schon nach kurzer Zeit aufloderte und seine Wärme abgab. Auf Raven’s Frage hin nannte er seinen Namen: Nóri. Und er war in Prayer’s Besitz. Raven merkte sich das. Deigja kam mit einem Krug an, keinem Becher. Sie hockte sich vor Raven auf den Boden und hielt ihm den Krug entgegen. Raven sprach in ruhigem Ton mit Deigja und wies sie darauf hin, dass sie sich beim Servieren hinzuknien und nicht zu hocken hatte. Mit einem Seufzen korrigierte sie ihre Haltung zu einem Tower. Das war zwar schon besser, allerding war Raven kein Weib und somit hatte Deigja ihre Schenkel zu öffnen. Zähneknirschend tat sie auch das uns Raven drückte ihre Schenkel mit den Stiefelspitzen noch etwas weiter auseinander, bis er zufrieden mit dem Anblick war. Er nahm ihr Kinn und hob es an, damit sie ihn ansehen musste, aber Deigja rollte ihre Augen so zur Seite, dass sie ihn nicht anblickten musste. Corin und Elaa gesellten sich in diesem Moment dazu und Raven spürte mehr und mehr die Anspannung in Deigja. 
Raven und Deigja, Nóri im Hintergrund
Sie würde in dieser illustren Runde wohl eher kein Wort über die Lippen bekommen. Er sollte Recht behalten, denn mehr als eine Bitte gehen zu dürfen kam nicht aus ihr heraus. Raven resignierte und Deigja wartete keine Antwort ab, sie stand auf und ging. Selbst Corin’s Rufe und die Bitte zu bleiben, drangen nicht zu ihr durch.
Raven brummte. Er hatte einen Entschluss gefasst. Er stand auf und ging in dieselbe Richtung wie Deigja. Vor seinem Haus blieb er stehen und rief nach ihr. Und sie kam tatsächlich. Ohne große Umschweife deutete er auf den Boden vor sich und kramte nach dem Schlüssel. Er schloss seine Hand darum zu einer Faust und sah ihren fragenden Blick darauf. Langsam und zögerlich ging sie vor Raven auf die Knie und Raven zeigte ihr den kleinen silberglänzenden Schlüssel. Deigja’s Lippen wurden schmal und Raven sprach leise. „Ich habe nicht das Gefühl, dass dir nach dienen ist. Und als Corin von den Panthern sprach, bekamen deine Augen einen Glanz, den ich zuletzt sehr vermisst habe, Deigja.“ Er wartete einen Moment ab und holte tief Luft bevor er weitersprach. „Ich habe beschlossen dir die Freiheit zu schenken…“

Die einzige Reaktion darauf war ein Nicken von ihr und Raven fragte ob ihr noch etwas auf dem Herzen liegen würde. 
Der Moment in dem der Kragen fällt
Deigja schüttelte den Kopf und murmelte mit tränenerstickter Stimme. "Besser seien werden, Jarl mein...ich nicht können seien wie du brauchen…" Raven zog es für einen Moment das Herz zusammen und er beugte sich nur zögerlich vor. Er schob Deigja’s rotleuchtendes langes Haar über ihre Schulter und steckte den kleinen Schlüssel ins Schloss. Klick! Diese Bond würde ihm sehr fehlen, das war ihm klar. Aber er wusste auch, dass er zu viel Energie in sie verschwenden würde, um sie zu verstehen. Schon kurz nach dem klicken des Schlosses fiel der Kragen in Deigja’s Schoß.  Ein leidvolles Schluchzen drang aus ihrer Kehle und sie schlug die Hände vor ihr Gesicht, Tränen tropften auf ihre Schenkel. Schluchzend murmelte sie von einem Traum von Corin, den Nächten vor Raven’s Tür und der Zeichnung vom Wald. „Herz immer dein seien, ich geträumt...Wald ich gewählt um nicht zerbrechen sehen Herz…“ Raven begriff was in ihr vorging. Sie hatte sich wohl verliebt, in ihn. Noch bevor er irgendwas sagen oder tun konnte, schlang Deigja ihre Arme um Ravens Hüfte und schon im nächsten Augenblick rannte sie schluchzend und mit wehendem Haar davon.
Raven hob den Kragen auf und ging zum Feuer zurück. Corin, Elaa und Nóri waren in eine Unterhaltung vertieft, die abrupt mit seinem Auftauchen endete. Raven setzte sich und ließ den Kragen ins Gras fallen, der kleine Schlüssel steckte noch immer im Schloss.
Später, viel später, saß Raven in seinem Haus. Neben ihm lag ein leerer Krug, dessen Neige sich über den Boden ergossen hatte. Corin und Elaa hievten ihn auf das Bett und legten sich zu ihm. In seinem benebelten Zustand und unter den streichelnden Händen seiner beiden Sklaven fiel er schnell in einen traumlosen Schlaf.
 
 

1 Kommentar:

  1. Meine Güte Slaver,
    Deine Freizeit tut Dir wahrlich gut!
    Sooo produktiv warst Du im Blog lange nicht, und ich geniesse es ohne Ende, Deine Sicht der RPs hier zu lesen.
    Auch wenn Dich der Alltag wieder einholt, komm nie auf die Idee dieses Blog zu schliessen! :-)

    AntwortenLöschen