Wie so oft machte Raven einen Spaziergang in die Richtung, wo noch vor ein paar Tagen die schweren Tore das Dorf schützten. Man hatte sie für nicht mehr notwendig erachtet und abgerissen. Dort sah er seine Ray, die auf einer Anhöhe nah am Abgrund stand.
Zu nah für Raven’s Geschmack. Er ging hin und bat sie, von der Klippe wegzugehen. Raven hatte Angst um Rayna. Logischer Weise hatte sie das Erlebte mitgenommen und er fürchtete, dass sie es nie überwinden könnte. Erleichtert darüber, dass Rayna seiner Bitte folgte und von der Klippe wegtrat, nahm er sie in die Arme und küsste ihre Stirn sanft.
Raven hatte nur zwei Wünsche und die teilte er seinem Weib mit. Er wünschte sich, dass er irgendwann seine alte Rayna bei sich hat und bis es soweit war, wolle er ihr eine gute Stütze bei allem sein. Der zweite Wunsch war eigentlich ganz einfach. Raven wollte seine Gefährtenschaft mit Rayna entgegen der nordischen Gepflogenheiten verlängern.
An sich war das nicht erforderlich, denn ihre Gefährtenschaft war bis auf ihr Lebensende geschlossen und doch war es Raven ein Bedürfnis, seine Rayna erneut auf den Runenberg zu führen und seine Liebe zu ihr zu bekräftigen.
Rayna holte tief Luft und Raven sah sie fragend an. Was sie ihm dann sagte, zerriss ihm schier das Herz. Sie wollte fortgehen. Sie wollte fortgehen, um Raven vor der Schande zu schützen, die der Kerl über ihn und Rayna brachte. Raven verstand nicht und dann brach es aus Rayna heraus: Rayna war schwanger! Sie trug die Frucht dieser unsäglichen Qual unter ihrem Herzen. Deshalb stand Ray dort am Abgrund. Sie wollte sich in die Tiefe stürzen und ihrem Leiden ein Ende setzen. Raven war schockiert. Wenn sie das täte, würde er ihr folgen, noch im selben Moment. Als er ihr das sagte, wurde Rayna wieder klarer und sie stürzte in Raven‘s Arme. Sie wolle zu den Wilden, die hätten Möglichkeiten, sagte sie. Das Problem wäre Rayna’s Brand, das sie als Sklavin zeichnete, auch wenn sie schon lange wieder frei wäre. Raven würde sie begleiten wollen, aber er als Mann würde den Besuch bei den Wilden wohl kaum überleben. Er knirschte mit den Zähnen. Wohl oder übel musste Raven sein Weib ziehen lassen, wenn sie die Frucht bei den Wilden loswerden wollte. Das passte ihm ganz und gar nicht.
Raven brauchte was zu trinken, was Starkes und auch Rayna schien ähnliches zu wollen. Er nahm sein Weib also bei der Hand und beide gingen sie schweigend zur zentralen Feuerstelle. Dort war Soko mit seiner neuesten Errungenschaft. Er hatte sich ein Piratenweib unterworfen. Soko zog irgendwann mit seiner Bond ab.
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Brom mit Vic und Elina Moira |
Raven war mit Rayna nur kurz allein am Feuer. Die frisch gebackenen Eltern Brom und Vic kamen dazu und präsentierten stolz ihren Nachwuchs. Brom trug vorsichtig seine Tochter im Arm und Raven freute sich für die beiden.
Elina Moira war der Name der kleinen Schönheit, die Vic wie aus dem Gesicht geschnitten schien.
Es dauert nicht lange und auch Umbra gesellte sich zur kleinen Runde. Und auch sie war nicht allein. Sie trug ein Bündel auf dem Rücken und Rayna, die sich gerade wieder gesetzt hatte, sprang auf. Raven sah ihre Augen leuchten und als Umbra ihr das Baby in die Hand gab, war sie ganz hin und weg. Raven seufzte und trank seinen Paga. Der kleine Mann hieß Daario und konnte seine Herkunft nicht verleugnen. Die thassagrünen Augen hatte er definitiv von Prayer und das dunkle lockige Haar von Umbra. Das Gespräch drehte sich schnell um den Nachwuchs im Dorf und Raven schloss seine Rayna fester in die Arme. Leise murmelte er ihr ins Ohr, dass so ein Baby sicher was schönes wäre, wenn beide das Erlebte erst verarbeitet hätten. Rayna nickte nur stumm. Klar, sie hatte im Moment ganz andere Sorgen zu bewältigen.
Dann hallte ein lauter Ruf nach Prayer durch das Dorf. Umbra sprang aus alter Gewohnheit auf und Raven ging ihr besser nach. So ganz ohne schützendes Tor war sie sofort jeder Gefahr ausgeliefert. Doch die Sorge war unbegründet, Raven erkannte den Kerl, der da stand.
Es war Arne, Bootsbauer aus Vakur und soweit Raven wußte, waren er und Prayer beste Freunde. Bei ihm waren sein Weib Alina und die angehende Slaverin Mora. Man führte die Gäste ans Feuer und versorgte sie mit Getränken. Sie wollten eigentlich zu Prayer, doch der war durch die anstrengende Nacht erschöpft und schlief.
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Besuch aus Vakur |
Es war Arne, Bootsbauer aus Vakur und soweit Raven wußte, waren er und Prayer beste Freunde. Bei ihm waren sein Weib Alina und die angehende Slaverin Mora. Man führte die Gäste ans Feuer und versorgte sie mit Getränken. Sie wollten eigentlich zu Prayer, doch der war durch die anstrengende Nacht erschöpft und schlief.
Raven verfolgte das Gespräch nicht weiter. Er war ganz auf sein Weib in seinen Armen konzentriert. Nur wenige Wortfetzen drangen wirklich zu ihm durch. Arne berichtete, dass zwei seiner Krieger derzeit in Fort Fehu Isa wären und gemeinsam mit den dortigen Kriegern versuchen einen möglichen Kampf mit dem Süden einzudämmen. Ein Bote kam. Es ginge wohl um die Entführung eines Jungen in der Vergangenheit und der Vater wollte seinen Sohn zurück. Daraus ergaben sich wohl neue Spannungen zwischen Norden und Süden.
Plötzlich sprang Rayna auf und rannte in das nahe Unterholz. Das Würgen und Keuchen verriet, dass sie sich übergab. Raven versuchte zu erklären, dass sie wohl gerade ein dringendes Bedürfnis zu erledigen hatte. Als sie zurück kam, sah sie gar nicht gut aus. Sie war blass und hielt sich den Bauch. Raven verstand und stand auf. Er verabschiedete sich von den Besuchern und begleitete Rayna nach Hause.
Dort hatte Rayna es ziemlich eilig ihr Kleid loszuwerden. Raven sah ihr zu, wie sie sich entkleidete und legte seine Waffen ab, die würde er heute nicht mehr brauchen. Rayna war wunderschön. Sie stand nackt vor Raven und er konnte sich an seinem Weib nicht sattsehen. Langsam ging er auf sie zu. Raven nahm sie in den Arm. Er war stolz darauf, dass er sie sein Weib nenne durfte.
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Vergessen lassen |
Dann begann sie ihn zu entkleiden. Raven stockte der Atem. Bereitwillig ließ er sich ausziehen und atmete den Duft Rayna’s Haut und Haare ein. Als er ihre Lippen auf seiner Brust spürte, die ihren Weg weiter nach unten suchten, begann sein Herz zu rasen. Rayna strich über Raven’s männliche Pracht und sah ihm dabei in die Augen. Sie flüsterte, dass er ihr beim Vergessen helfen möge und Raven nahm Rayna in seine starken Arme. Er trug sie zum großen Bett und küsste sie den ganzen kurzen Weg dorthin. Er legte sie aufs Bett und begann nun seinerseits ihren Körper mit seinen Lippen zu erkunden. Er spürte, wie sein Weib immer weniger verspannte und als sein Kopf zwischen ihren Schenkeln verschwand, seine Zunge ihre Lippen öffnete, wie sie ihm erregt ins Haar griff und sich unter ihm lustvoll wand.
Rayna’s Worte drangen sehr deutlich an sein Ohr. Sie wollte ihn, jetzt gleich und hier und sofort. Und Raven ließ sich das nicht zwei Mal sagen. 

Er schob sich auf seinem Weib hoch und sah ihr tief in die Augen. Der Ausdruck darin war voller Liebe und Vertrauen und mit einem leidenschaftlichen Kuss drang Raven ein. Ihr Liebesspiel war vorsichtig und fordernd zugleich. Es dauerte nicht lange und Rayna schlug Raven ihre langen Krallen in den Rücken und bäumte sich unter ihm auf. Ihr Gefühlsausbruch riss auch ihn mit und beide sanken erschöpft in die weichen Kissen zurück. Beide rollten sich auf die Seite und Raven legte seine Arme um sein Weib. Mit einem zufriedenen Strahlen auf den Lippen zog er das wärmende Fell über ihre beiden schweißglänzenden Leiber und beide fielen schon nach kurzer Zeit Arm in Arm miteinander verschlungen in einen tiefen Schlaf.