Mittwoch, 20. August 2014

ARGENTUM: Krieg und Frieden

Raven traf seine Tochter in der Taverne an und merkte, dass ihr wie so oft irgendetwas quer saß. Raven hockte gemütlich bei einen Ka La Na unter Freunden und als Lale es mit ihrer Mimik und Gestik auf die Spitze trieb, ging er. Er wußte sie würde ihm nachkommen und eine Szene machen, er kannte sein Kind eben. Aber er wollte dies nicht unter Leuten, also ging er in den Ludus und machte es sich im Badebottich bequem. Es sollte auch nicht lange dauern, bis Lale ihn dort gefunden hatte und ihren ersten Schock bekam. Immerhin hatte sie ihren Vater zuvor nie nackt gesehen. Gut, das wichtigste war unter Wasser, aber das schien schon zu reichen. Es platzte aus ihr heraus, dass er und Rayna einfach so aus Victoria abgereist sind und als sie in Thentis ankam, gleich weiter reisten nach Argentum. Sie dachte allen Ernstes, dass ihre Eltern nichts mit ihr zu tun haben wollten. Er erklärte den Grund der Abreise, dass es auf Verlangen ihres Großvaters war und dass sie Lale eine Nachricht haben zukommen lassen. Offensichtlich hatte sie diese nie erreicht. Irgendwann war es dann auch mal wieder gut, Raven schien für seine Tochter eine tatsächlich schlüssige Erklärung vorgebracht zu haben. Bei den Priesterkönigen, dieses Mädchen war genauso wie ihre Mutter!

Raven hatte Lale eben wieder im Griff, als Monja auftauchte. Der Rarius Benendicus hatte sie geschickt, er wollte sie diesen Abend bei sich haben. Da dieses Mädchen noch keine Auffrischung des Slavewines bekommen hatte, ließ sie Raven vor ein paar Tagen eine Phiole davon von Zador bringen. Diese würde er nun an Monja geben, immerhin schien sie dem Rarius zu gefallen und wenn er sie nutzen wollen würde, wäre er nun auf der sicheren Seite. Im Schreibtisch bewahrte Raven die Phiole auf, gab sie Monja und diese trank sichtlich angewidert das bittere Gesöff. Danach schickte er sie zum Rarius, verabschiedete sich von seiner Tochter und legte sich schlafen. Das Bad und der Streit mit Lale hatten ihn verdammt müde gemacht.

Am nächsten Morgen war Monja noch nicht zurück im Ludus. Raven nahm an, sie würde schon ihrer Arbeit nachgehen, aber nach Niobe's Aussage, wäre sie die ganze Nacht nicht in ihrem Körbchen gewesen. Raven war stocksauer, von einer Nacht beim Rarius war nie die Rede gewesen. Er ließ sich von Niobe zum Haus von Benendicus bringen und schlug mit der Faust an die Tür. Sicherlich waren dort auch Klopfringe an der Tür angebracht, aber Raven hatte Zeitlebens immer mit der Faust angeklopft und würde daran so schnell wohl auch nichts ändern. Monja machte zerzaust die Türe auf und Raven gab ihr unmissverständlich zu verstehen, wo ihr Platz war. Da tauchte auch schon Benendicus auf und zwischen den Männern entbrannte eine Diskussion über das Benutzen von Stadteigentum. Der Rarius war der Ansicht, dass er als Stadtdiener das Recht hatte, nach seinem Ermessen Eigentum der Stadt zu nutzen und das auch noch gratis. Raven war fassungslos, er war doch keine kostenlose Sklavenverleihe. Er musste dem Schatzmeister der Stadt Rechenschaft über die Einnahmen für das Stadtsäckel ablegen. Benendicus fertigte in einer arroganten Art und Weise Raven vorder Türe ab, als wäre dieser ein Bettelmann. Als die Tür vor seiner Nase zugeschlagen wurde, stampfte Raven sauer wie 10 Thalarien zurück in seinen Ludus.

Sichtlich aufgebracht hockt Raven neben seiner Tochter am Rande des Brunnens im Atrium. Gerade eben hatte er feststellen müssen, dass Monja nicht unbedingt mit äußerst viel Verstand gesegnet war. Und da sie ihren Camisk im Badehaus hatte liegen lassen, schickte er sie hin um ihn zu holen. Da es sich um Stadteigentum handelte, was sie da so sorglos und wenig pfleglich behandelt hatte, verbot Raven ihr für die nächsten 3 Tage jegliche Kleidung. Nur schien das Mädchen den eigentlichen Grund für die Strafe nicht zu kapieren, was Raven beinahe einen Herzinfarkt und Tod durch Ertrinken im Brunnen bescherte. Niobe hatte redlich Mühe ihren Herrn zu besänftigen und bat ihn ins Haus, damit sie ihn mit etwas zu Essen und Trinken beruhigen konnte.

Niobe mit Monja im Gespräch in der Küche, sie versuchte wohl herauszufinden, ob Monja sich absichtlich so gab oder ob sie es wirklich nicht verstand, was man von ihr verlangte.

Rayna kam von einer Reise aus Thentis zurück und war sichtlich angesäuert darüber, dass Raven sich das Geschenk des Ubars an die Provinz Argentum zu Eigen gemacht hatte. Raven sah in Niobe einen großen Nutzen, denn diese gut ausgebildete Kajira war ihm beim Umgang mit den weniger gut ausgebildeten Sklaven eine große Hilfe. Rayna war aufgebracht vor Eifersucht und verlangte von Raven, dass er den Preis von 1 Goldtarks an die Stadt entlohnte. Raven hatte noch reichlich von dem, was er als Schmied in Victoria verdient hatte und legte die Münze zu Rayna's Erstaunen auf den Tisch. Um ihn zu prüfen verlangte sie doch tatsächlich, dass er Niobe verkaufen sollte. Raven gab zähneknirschend nach, immerhin liebte er diese Frau und wollte schon bald mit ihr diese Liebe mit der Unterschrift unter einen Gefährtenschaftsvertrag besiegeln. Das zog und Rayna schmiegte sich versöhnlich in Raven's Arme. Die beiden verschwanden in ihre Privaträume im oberen Geschoss. Noch ehe die beiden übereinander herfallen konnten, klopfte es unten an die Ludustüre.

Es war der Rarius Lucius, der ein Vorkaufsrecht auf Monja hatte. Lale hatte ihn in Raven's Auftrag aufsuchen sollen, um ihm mitzuteilen, dass es anscheinend einen Interessenten für Monja gab. Raven hatte sich einen Tag zuvor Gedanken über den Wert des Mädchens gemacht und war nicht schlecht erstaunt, als dieser 2 Silber bot und Rayna auf 4 Silber erhöhte. Lag Raven's Schätzung mit 50 Kupfer doch deutlich unter diesen Beträgen. Er überließ Rayna das Feld, die mit ihrem weiblichen Verhandlungsgeschick deutlich mehr Erlös herausholen zu schien. Lucius erbat sich ein paar Ahn Bedenkzeit und die Möglichkeit eine 2. Meinung einzuholen. Zum Abend wollte man sich wieder treffen und den möglichen Handel dann abschließen.

Lucius fand sich am Abend wie verabredet im Ludus ein, um seine Entscheidung bezüglich Monja kundzutun. Er hatte Aurora dabei, für deren persönlichen Schutz er verantwortlich war. Ohne Zögern schob er die 4 Silbermünzen über den Tisch. Aurora erhöhte auf 5 Silbermünzen und stellte die Bedingung, dass der Kaufpreis in diesen Räumen blieb. Raven und Rayna vermuteten Bestechung und reagierten entsetzt. Immerhin würden sämtliche Preise und Verhandlungen vertraulich behandelt. Entschlossen haben sie dies zu verstehen und weigerten sich diese Silbermünze entgegen zu nehmen. Lucius und Aurora hüllten sich in Schweigen, was genau dieser erhöhte Preis zu bedeuten hatte und gaben auf mehrmaliges Nachfragen hin nur verschwörerisch wirkenden Begründungen von sich. Nachdem der Handel unter Dach und Fach war, löste sich die Gruppe auf und es kam innerhalb der Familie zu einem Eklat.

Lale war vor dem Besuch von Lucius und Aurora einfach so in Raven's Schlafzimmer gestürmt und hatte gesehen, wie ihre Eltern nackt nebeneinander und eng umschlungen lagen und schliefen. Daraus machte sie in einem Anfall von schlimmster Pubertät beiden einen Vorwurf, zumal die Gefährtenschaft noch nicht offiziell geschlossen war. Es ging so weit, dass Raven kurz davor war sein eigen Fleisch und Blut in den Kennel zu werfen. Rayna hielt ihn eben noch ab, als er die Tür zu Lale's Zimmer eintreten wollte, in dem sie sich verschanzt hatte und hörbar wütend der Einrichtung zuleibe rückte. Wie auch immer sie es schaffte, aber Rayna kam mit Lale im Arm zu Raven, wo diese sich bei ihrem Vater entschuldigte. Raven hatte keine Ahnung von diesem Mutter-Tochter-Ding, nahm die Entschuldigung aber an.

Raven und Rayna erklärten Lale, dass die Unterschrift unter dem Gefährtenschaftsvertrag eigentlich nur reine Formsache war, denn die Gefährtenschaft zwischen den beiden wurde seinerzeit im Norden geschlossen, wo sie unbefristet und auf Lebenszeit galt. Aus diesem Grund war es auch nicht verwerflich, dass die beiden nackt nebeneinander lagen, denn mehr hatte Lale ja auch nicht gesehen. Als es Lale zu liebessäuselig zwischen Raben und Rayna wurde, ließ sie ihre Eltern allein und suchte das Weite. Raven erzählte Rayna auf Nachfrage hin noch von dessen Streit mit Mika, nach dem er seinen bis dahin besten Freund (und vielleicht auch noch mehr) nicht mehr sah. Rayna wusste zu berichten, dass Mika inzwischen der roten Kaste angehörte und in Kargash diente. Er war also in greifbarer Nähe. Die beiden sollten sich aussprechen, aber das stand für Raven im Moment nicht zur Debatte.

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OOC: Auch wenn es etwas sehr lang wurde, handelt es sich tatsächlich nur um eine "kurze" Zusammenfassung des RP's an nicht ganz 2 Tagen. Ich habe diese Woche noch Urlaub und habe daher erfreulicherweise die Möglichkeit bereits am Vormittag ins RP einzusteigen. Ich bin gespannt wie es weitergeht!

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