Wieder
war es ein langer Arbeitstag bis in die Nacht und wieder hatte Raven mit dem
Kopf auf dem Schreibtisch in der Slavery übernachtet. Das war für sein
geschundenes Kreuz alles andere als gut. Brummend machte er sich auf den Weg
nach Hause, entdeckte aber in der Gaststube seinen Freund, den Kurier Uldig.
Corin und die rothaarige Fire waren ebenso da. Raven freute sich seinen Jungen
wiederzusehen, leider lief er ihm in der großen Stadt seltener über den Weg als
im kleinen und beschaulichen Lair. Er haute Uldig freundschaftlich auf die
Schulter und zwinkerte Corin zu. Uldig war wohl noch nicht ganz wach, denn er brummelte vor sich her und sah auf Corin. Dieser hatte offensichtlich wichtiges
zu berichten und so setzte Raven sich auf eine der Bänke.
Corin
erzählte von einer verletzten Lady, die er am Abend zuvor medizinisch versorgt
hatte, nachdem sie bei einem Überfall verletzt wurde. Sie bat darum, dass der
Kurier sich zu ihrem Bruder aufmachte und ihm von ihrer misslichen Lage
berichtete. Zwischenzeitlich rückte Fire zu Raven und fragte nach seinen
Wünschen. Raven wollte aber eher auf seinen Jungen warten und winkte die Kajira
weg. Corin übergab Uldig eine Karte, die die Lady selbst gezeichnet hatte und richtete
ihm aus, dass die Lady bei nächster Gelegenheit mit ihm zu sprechen wünschte.
Uldig setzte sich zu Raven und die beiden ließen sich erst mal ein großzügiges
Frühstück von den beiden Sklaven herrichten.
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Uldig und Raven frühstücken ausgiebig |
Die
beiden pflegten ein wenig Smalltalk und Raven beschloss die nächste Nacht gewiss
nicht wieder auf dem Schreibtisch zu verbringen sondern in seinem Bett, so wie
es sich gehörte. Als Raven sich abermals ächzend reckte und seine Nackenwirbel
schlimmer den je knackten, meinte Uldig, dass es im Badehaus eine wunderbare
Massageliege gäbe. Das klang doch gut. Raven war zwar schon in dem Badehaus
gewesen, allerdings nur in dem großen
Becken. Von einer Massageliege hatte er nichts gesehen. Als Corin den bis zum
Rand gefüllten Teller vor ihn auf den Tisch schob, staunte Raven nicht
schlecht. Sah er so verhungert aus? Corin grinste seinen Jarl an und meinte,
dass die Kajirae in der Stadt ihn „rrrrr“ finden würden. Was auch immer das zu
bedeuten hatte… Corin musste lachen und erklärte, dass die Mädchen von Raven
schwärmten, ihn attraktiv fanden. Raven musste schmunzeln und widmete sich
seinem Frühstück. Uldig ließ sich derweil noch einmal die Einzelheiten des
möglichen Auftrages von Corin erklären.
Uldig
verschlang sein Mahl förmlich und entschuldigte such und auch Raven war von der
gewaltigen Portion mehr als satt. Er drückte Corin die Reste in die Hand und
sah ihm zu, wie er mit Genuss aß. Raven schickte Fire zum Badehaus, sie sollte
nachsehen ob es besetzt oder frei war. Corin sollte in Ruhe essen können. Es
dauerte nicht lange und das Mädchen kam zurück. Das Badehaus wäre frei.
Corin
erzählte ihm neben dem Essen, dass die Stadt vor kurzem von ein paar Mambas überfallen
und ein paar der Einwohner verletzt wurden, darunter auch Mika. Raven fiel fast
alles aus dem Gesicht, das hatte er vor lauter Arbeit überhaupt nicht bemerkt.
Er ließ sich informieren, wie schwer Mika verletzt wäre. Fire ergänzte Corin’s Erzählung.
Mika hätte im Wald eine Frau mit einem Neugeborenen gefunden, halb verhungert
und erfroren. Und gut wie Mika nun mal ist, nahm er sie mit zu sich und gab ihr
etwas zu Essen. Dann tauchten weitere Mambas auf und ein Wort ergab das andere,
es kam zu einem Kampf, in dessen Folge Mika und ein weiterer Krieger sowie ein
paar der Kajirae verletzt wurden. Maja wäre mit dem Schrecken davon gekommen,
obwohl sie versucht hatte mit einem Knüppel auf die Mambas loszugehen. Raven
fragte sich wo denn die Stadtwachen gewesen waren, aber wahrscheinlich hatten
die wie so oft im Pagadunst am Feuer gehockt. Corin hatte Mika versorgt und ihm
bis zum 4. Tag der Hand jegliche Arbeit untersagt. Ein Askarischwert hatte ihn
an der Flanke erwischt.
Raven
knurrte verärgert und schickte Corin das Frühstücksgedeck abzuräumen und stand
auf. Er wollte trotz der Nachrichten wenigstens versuchen sich ein wenig zu
entspannen, was ihm sein geschundener Rücken ganz sicher danken würde. Er schnappte
sich Corin und ging zielstrebig auf das Badehaus zu. Raven zog in einem Moment
der Schwäche seinen Jungen an sich. Dieser Thrall war im Grunde der klägliche
Rest, der ihm von seiner Familie geblieben war. Und Raven spürte instinktiv,
dass Corin sich nicht sehr wohl in seiner neuen Umgebung wohlfühlte. Ein Kajirus
ist in Mittelgor nicht sehr anerkannt, auch nicht unter den Kajirae. Die Freien
ignorierten ihn trotz seiner Heilerkenntnisse und all seiner Bemühungen. Raven
hatte sich in den letzten Tagen Gedanken gemacht. Er konnte sich Corin als seine
rechte Hand in der Slavery sehr gut vorstellen. Ob das allerdings Corin’s Beliebtheit
bei den Kajirae steigern würde, bezweifelte er.
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Entspannung |
Raven
ließ sich von Corin beim Entkleiden helfen und stieg auf die Liege. Sein Junge
hatte dank seiner Badekajirusausbildung Ahnung von Massage und machte sich auch
sogleich daran die Verspannungen in Raven’s Rücken zu lösen.
Corin
erzählte Raven, dass diese Cora aus der Stadt geflüchtet wäre. Und sie hatte
sich den ihr abgenommenen Schmuck und ihre Zwille mitgenommen. Raven brummte.
Die Flucht war das Eine, aber Diebstahl wohl schwerer. Wenn er die Bond in die
Finger bekommen würde, dann…
Im
weiteren Verlauf der entspannenden Massage kam die Rede auf Corin und sein
Sklavendasein. Raven wollte wissen, ob Corin gern ein Sklave sei. Ohne Zögern
nickte sein Junge und strich mit der Hand über das Branding an seinem Schenkel.
Er erzählte, dass die verletzte Lady ihn als sehr loyal bezeichnet hatte. Und
dass er, wenn er denn frei wäre, seinen Jarl mit anderen Sklaven versorgen
könnte. Corin hatte daraufhin wohl entgegnet, dass er sich dann aber nicht
sicher sein könnte, dass Raven auch gut versorgt würde. Raven mochte diesen
Jungen und zog ihn zu sich auf die Liege. Auf ihm hockend massierte Corin Raven
weiter und beide sinnierten über frei und nicht frei sein...
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