Donnerstag, 23. Mai 2013

Ein Entschluss

Raven stieg langsam die Stufen von der Taverne herab, die letzte Nacht steckte ihm noch in den Knochen. Er muss grinsen, die kleine Pagaschlampe hat in einem der Alkoven dafür gesorgt, dass er todmüde in die Felle sank. Er beschloss sich die Stadt ein wenig genauer anzusehen.

An ein paar aufgestapelten Fässern machte er Halt und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Er dachte an den vergangenen Nachmittag, den er im Teehaus verbrachte. Zunächst war er allein, ein Großteil der Einwohner Hochburgs waren mit der Tatrix in Jorts Fähre, dort fand ein Kalana-Fest statt. Er wurde auch gefragt, ob er mit will, aber Raven legte keinen gesteigerten Wert auf solche Festivitäten.
 Er machte es sich also im Teehaus auf einem der Kissen bequem und ließ sich von seinen Gedanken treiben. Als er einen Schatten bemerkte, der am Eingang vorbeihuschte, griff er wie aus Reflex an sein Schwert. Doch da stand nur eine Kajira und sah ihn an. Scheinbar hatte auch sie nicht mit jemandem gerechnet. Eilig kam sie herein und kümmerte sich um Raven, brachte ihm einen Paga und bereitete ihm eine Kleinigkeit zu.
Raven grübelte, irgendwoher kam ihm dieses Mädchen bekannt vor. Da fiel ihm wieder ein, dass er sie auf dem Bild im Haus des Hauptmanns neben Rosa gesehen hatte. Traurig dachte er daran zurück. Wie um die traurigen Gedanken abzuschütteln schüttelte er den Kopf und wandte sich dem Mädchen zu.
Nalenie war ihr Name. So sagte sie es ihm, als er danach fragte. Als er Nalenie nach Rosa ausfragte, merkte er, dass sie sich ziemlich wundern musste. Er stellte sich vor und ihre Augen wurden groß. Rosa wird ihrer Kettenschwester von ihm erzählt haben, na klar. Sicher würde Nalenie ihrem Herrn davon berichten, aber das war Raven egal.
Als Hunger und Durst soweit gestillt waren, entließ er Nalenie. Raven wollte sich die Stadt aus einer anderen Perspektive ansehen. Er ging an dem prächtigen Rundhaus vorbei über den Marktplatz. Als er am Haus des Hauptmanns vorbei kam, erwischte er sich, wie er durch eines der Fenster nach Rosa sah. Er schalt sich einen Narren, sie war sicher mit ihrem Herrn ebenfalls in Jorts Fähre.
Am anderen Ende des Marktplatzes fiel ihm ein Gebäude mit einer langen Treppe auf, das musste das Gästehaus sein. Er stieg die vielen Stufen hoch bis unter das Dach.

Nachdenklich sah er über Hochburg und beschloss, dass er den Vorschlag des Hauptmanns wohl annehmen wird. Raven wird in Hochburg bleiben, denn einen Slaver hat er dort noch nicht gesehen. Wer weiß, vielleicht wird er es ja?

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