Donnerstag, 23. Mai 2013

Raven hat 'ne Bond

Raven kroch aus seinem Bett. Er muss wohl eingenickt sein. Er kratzte sich am Hintern und ließ die letzten Tage revuepassieren.
120221_001_II Am Morgen war er unterwegs zu Prayer, der nicht in seinem Haus war. Raven wartete auf ihn, bis er endlich auftauchte.
Und sein Dorfjarl trug ein Anliegen an ihn heran: Raven solle doch wieder den Beruf des Dorfslavers ausüben. Seit Ragnar von einer Reise nicht wiederkehrte und seither als verschollen gilt, fehlte es den Dorfbonds an Kontrolle und einer Autorität. Raven er bat sich eine Nacht der Überlegung. Er war schließlich schon einmal der Dorfslaver von Lair und hatte den Posten nicht ohne Grund an Ragnar abgetreten.
Druna, Prayer's Bond, gesellte sich dazu so wie auch ein Kurier, der Raven unbekannt war. Prayer schien diesen Uldig aber zu kennen, sodass Raven’s Misstrauen sich schnell legte. Man entschloss sich auf einen Paga oder Met in das Bootsbauerhaus zu gehen und unterhielt sich. Umbra die Heilerin, die seit ein paar Tagen im Turm am Hafen und damit außerhalb des Dorfes wohnte, gesellte sich dazu und so kam das Gespräch schnell auf das Thema Thrall und Bond.
Raven hielt sich zurück, er hatte einen Thrall, der ihn zuweilen reichlich an Nerven kostete. Gerade erst musste er ihn aus Managams Dahl, einem noch nördlicher liegenden Dorf abholen. Dort hatte man ihn aufgefangen, als er Latisha, der ehemaligen Gefährtin des Berserkers Soko, folgte um sich um sie zu kümmern. Gut, das hatte Raven ihm aufgetragen, aber nie hatte er ihm die Erlaubnis gegeben das Dorf eigenständig zu verlassen. Mit blauem Auge und geplatzter Lippe kehrte Corin an Raven’s Kette zurück nach Lair.
Umbra brauchte einen Thrall. Einen, der sich um ihren Schutz kümmern und ihr zur Hand gehen konnte, jetzt wo sie außerhalb der Dorfmauern lebte. Plötzlich lagen alle Augen auf Raven. Er wusste nicht warum, denn er hatte sich an der Unterhaltung kaum beteiligt. Prayer überlies Raven die Barbarin Deigja, die seit sie in Lair war, ohnehin schon in Raven’s Haus nächtigte. Prayer bestand darauf, denn er als Dorfjarl würde solange es keinen Dorfslaver gäbe, schließlich eine Hand über die Mädchen des Dorfes halten. Raven war nicht abgeneigt, zumal Deigja ihm vor ein paar Tagen in der Hall einen Bissen mit den Lippen aus der Hand nahm. Anderswo wird das als Zeichen der Unterwerfung gewertet und das Mädchen geht dadurch in den Besitz des Jarls über. Aber davon hielt Raven nicht viel. Trotzdem wies er sie auf diese Tatsache und Corin nuschelte mit seinem geschwollenen Gesicht eine Art Begrüßung in Deigja’s Richtung.
Raven sah sich in seinem Raum um. Auch Deigja war aufgewacht und so schickte Raven sie zum Paga holen, während er es sich vor dem Haus auf einem der Polster gemütlich machte. Als Deigja wieder neben ihm kniete und Raven sie überlegend betrachtete – sie wusste zu diesem Zeitpunkt noch nichts von ihrem Glück – schepperte es im Haus und Mika fluchte. Ziemlich zerknirscht setzte er sich zu Raven und gestand, dass er sich an dem Paga zu schaffen gemacht hatte. Er hätte wohl nicht schlafen können, sagte er und nun würde ihn ein riesiger Giani in seinem Kopf plagen.
Prayer’s Bond kam hinzu und schlug vor einen Tee zu machen. Da im Haus kein einziges Blättchen mehr zu finden war, lief sie nach Hause und kam mit einer ganzen Kanne voll Tee zurück. Derweil erzählte Raven von dem Gespräch am Morgen und dass er wohl tatsächlich überlege der Bitte des Dorfjarls nachzukommen und wieder Dorfslaver zu sein. Als er von der Schenkung berichtete, sah er Deigja direkt an, die den Sinn seiner Worte im ersten Moment wohl nicht verstand. Doch dann schien es klick zu machen und auf ihrem hübschen Gesicht breitete sich ein strahlendes Lächeln aus. In einem Anflug von Überschwänglichkeit drückte sie Raven einen Kuss auf die Wange, für den sie sich sogleich nuschelnd entschuldigte. Raven musste Lachen, er mochte diesen Rohdiamanten, der innerhalb weniger Hand sehr gute Fortschritte gemacht hatte.
Raven gab ein Collar bei Mika in Auftrag, denn lieber gestern als morgen wollte er Deigja mit erhobenen Händen vor sich knien sehen.
Der Abend verlief ruhig und entspannt. Mika ließ sich von Druna seinen Giani wegstreicheln und Raven genoss den Abend mit seiner Bond an seiner Seite. Gut, bis auf einen Moment… Der Paga ging zur Neige und es war nur noch Hiro’s „Flammendes Nordfeuer“ da, ein verdammt übler Tropfen, der einem die Kehle freibrennt. Raven stürzte das Gesöff wie Paga runter und verschluckte sich. Wütend über sich selbst warf er den Becher weit von sich.
Zu vorgerückter Stunde trollte sich Mika und auch Raven ging in seine Räume. Wie ein gefällter Baum fiel er ins Bett und klopfte im Halbschlaf auf die freie Seite des Bettes. Gerade so bekam er noch den warmen Mädchenkörper mit, bevor er in einen tiefen Schlaf sank.

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