Donnerstag, 23. Mai 2013

Was für ein beschissener Tag...

Raven ging zum Kennel. Am Vortag war Anima und Aida eine Barbarin in Minirock und Stöckelschuhen am Hafen in die Arme gelaufen. Woher und vor allem wie sie nach Gor kam, wußte niemand. Raven hatte sie um ihre Kleidung erleichtert und sie im Kennel untergebracht.
Das Ding, wie er es nannte, hockte auf dem Fell und gab keinen Mucks von sich. Sie reagierte nicht mal, als er sie mit seinen Stiefeln anstieß. Bjalla war bei ihr, sie verstand sie sehr gut, denn auch Bjalla war eine Barbarin.

Als von dem Ding keinerlei Regung kam, schickte Raven Corin los. Er sollte ein paar Steine und ein Seil besorgen, Raven wollte das Ding im Hafen versenken. Was sollte er auch mit einer toten Barbarin? Anima und Aida kamen hinzu, sie wollten nach der Barbarin sehen. Bjalla mischte sich ein und Raven gab ihr bestimmt zu verstehen, dass sie das hier gerade überhaupt nichts anginge. Er bekam mit, wie Anima und Aida sich über die Verwendung der Barbarin unterhielten und dass sie sich den Erlös durch deren Verkauf wohl teilen werden. Raven lachte laut auf. Für ein lebloses Ding würde man keine Tarskbit bekommen, sondern eher noch draufzahlen.
Raven war entnervt, er wollte seine Zeit nicht mit so etwas vergeuden und ließ die beiden Freien im Kennel stehen. Anima wollte sie haben, also solle auch sie sich um das Ding kümmern. Raven zog es zum Feuer, ihm war nach Hiro’s Gebräu. Am Feuer angekommen fand er eine große Runde vor. Duncan der Schmied und Brauer nebst Weib, Hiro und der Berserker Soko mit seiner Flamme. Raven suchte sich einen Platz und ließ sich ein Flammendes Nordlicht bringen, welches er  in einem Schluck runter spülte. Das Zeug war widerlich und brannte wie Feuer in seiner Kehle. Was auch immer Hiro da hineinmischte, Raven wollte es nicht für 100 Goldtarks wissen.
Wie so manchen Abend genoss man Met und Paga, bis das Gespräch sich in Richtung der Barbarin im Kennel drehte. Raven brummte und ließ sich von Bjalla noch ein Nordlicht bringen. Duncan, der bis eben noch eingenickt war, setzte sich auf und fragte in Richtung Raven, was denn nun mit der Barbarin sei. Raven berichtete über die Versuche sie zu wecken und seine Pläne sie zu ersäufen. Latisha gesellte sich derweil zu der Runde hinzu und ließ sich zu trinken bringen, während Duncan und Raven sich unterhielten. Duncan hatte doch tatsächlich Interesse an dem Ding. Raven war egal wer sich mit ihr abmühen wollte, solange er das nicht übernehmen musste. Wenn sich ein Jarl für sie findet, war er fein raus, denn er war lediglich für die Dorfsklaven verantwortlich. So zögerte er nicht lang und brachte Duncan zu dem Ding in den Kennel.
Steine, Seil und ein Eimer mit Wasser zum Ersäufen standen bereit und die beiden Kerle traten an das Gitter heran. Duncan sprach sie auf Goreanisch an und Raven wies ihn darauf hin, dass sie ihn nicht verstehen könnte. Er konnte beide Sprachen, er war lange Zeit oft und viel auf der Erde. Das Ding sprach Raven an, sie wollte wissen was die beiden von ihr wollen. In ihrer Sprache erwiderte Raven, dass sich das noch zeigen wird. Zunächst sollte sie sich hinstellen, damit ihr neuer Jarl sie eingehend betrachten kann. Raven übersetzte hin und her und Duncan schien zu gefallen was er sah. Raven war das nur Recht und so übergab er sie Duncan. Sollte er sich mit ihr abmühen. Als er sich wieder zum Feuer kehrte, sah er noch, wie Duncan dem Ding einen Kragen anlegte. Zufrieden stampfte er zurück zu den anderen.
Dort wieder angekommen, nahm Raven wieder den Baumstamm in Beschlag und ließ sich von Corin einen Paga bringen. Aus reiner Gewohnheit legte er seine Hand in Corin's Nacken und strich, während er an seinem Paga nippte, seinem Jungen über den Haaransatz. Gerade erst nahm er den zweiten Schluck aus der Schale, da trat Latisha an ihn heran und bat ihn um ein Gespräch unter vier Augen. Raven seufzte und rappelte sich wieder hoch. Mit Latisha und seinem Paga ging er zu seiner Hütte.
An einer der Pfähle gelehnt sah er Latisha abwartend an. Sie war in den letzten Tagen ein wenig seltsam. Erstrecht, seit er Corin angewiesen hatte, sich im neuentdeckten Bad unter der Hall um sie zu kümmern.
Dann platzte es aus Latisha heraus. Sie wisse nicht mehr was sie machen soll, in ihrem Herz spürte sie mehr und mehr, dass sie nicht für die Freiheit geboren sei. Mit einem flehenden Blick sah sie Raven an und griff sich an den Hals. Bei dieser Geste blitzten Raven’s Augen auf. Freundschaft hin oder her, aber eine leicht bekleidete Frau mit einem schmückenden Metallreif an ihrem Hals erweicht wohl das Herz eines jeden Mannes. Und nicht nur das Herz…
Auf Latisha’s Frage hin, was sie denn nur tun sollte, erwiderte Raven dunkel, dass er diese Entscheidung nicht für sie treffen konnte und wollte. Sie wollte doch tatsächlich knien und bat Raven sie zumindest übergangsweise aufzunehmen. Er presste die Lippen aufeinander und sah Latisha mit verengten Augen an. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass er mit sich rang. Sie wusste genau, dass Raven nur zwei Möglichkeiten blieben, sollte sie sich ihm unterwerfen – entweder annehmen oder sie töten. Aber konnte er das?
Latisha nahm ihm die Entscheidung ab und begann sich zu entkleiden. Raven sah ihr regungslos zu, wie sie nach und nach ihre Kleider ablegte. Er musterte sie und dachte einen Moment darüber nach wie es sein könnte. Er war sich sicher, dass er ihr selbstgewähltes Leben nicht gutheißen würde, es ihr aber sicher nicht nehmen würde.
Nackt ging Latisha vor Raven auf die Knie und hob ihre Hände über den Kopf.So ließ Raven sie verharren. Er griff zu seinem Schwert und hielt es in den Händen. Für einen Moment wägte er tatsächlich ab, doch dann steckte er sein Schwert zurück in die Scheide und legte seine Hände auf die von Latisha.130515_002_II 
Leise sprach er, dass er schweren Herzens ihre Unterwerfung annehme, da es offensichtlich ihr sehnlichster Wunsch sei. Er zückte von seinem Gurt ein Collar und beugte sich vor um es ihr an den Hals zu legen. Zuvor strich er über die noch nackte Haut, dann lies er das Collar ins Schloss fallen und sichert es. Den Schlüssel verstaute er gut in einer eigens dafür vorgesehenen Tasche an seinem Gurt.
Raven fühlte sich nicht gut. Er hatte in Latisha in den letzten Tagen eine Art Freundin gefunden. Und nun das. Er seufzte und stürzte seinen mitgebrachten Paga runter. Als Corin ihm nun endlich nach Hause folgte, sah Raven ihm sein Entsetzen an. Corin rannte hinter das Haus und Raven konnte ihn entfernt würgen hören. Sein Junge tat ihm Leid. Raven setzte sich zu Latisha auf den Boden. Auch für ihn war die Situation nicht einfach, gerade erst wurde aus einer Freundin eine Sklavin, zudem noch seine. Als Raven aufsah, entdeckte er Anima, die mit versteinerter Miene da stand und die Szene beobachtete. Ohne ein weiteres Wort stürzte sie davon und Raven war sich sicher, dass es nicht lange dauern würde, bis Duncan hier sein würde. Duncan und Latisha waren Geschwister.
Er brauchte etwas hartes. Raven ließ sich auf ein Polster fallen und noch bevor er etwas sagte, rannte Corin los und brachte ihm das dritte Flammende Nordlicht an diesem Tag. Gerade hatte er es runtergewürgt, da sah er den Bruder seiner Sklavin wutentbrannt auf sich zustürzen.130515_003_II
Er brüllte Latisha an, was mit ihr durchgegangen sei, doch Latisha gab ruhig und besonnen die Antwort, dass sie ihrem Herzen gefolgt sei und absolut freiwillig vor Raven submittet habe. Entgegen Raven’s Befürchtung schien Duncan diese Tatsache recht kalt zu lassen. Er gratulierte Raven, wünschte ihm viel Spaß mit seinem neuen Spielzeug und machte auf dem Absatz kehrt.
Raven spürte mit einem Mal die Anspannung, die der Tag hinterließ. Er schickte Corin ins Haus um ein Fell für Latisha in seine Räume zu bringen. Mit wankendem Schritt ging er ihm nach und legte mit einigen Schwierigkeiten seine Waffen ab.
Er sah auf den Schenkel seiner Bond, der noch ganz ohne Brandmal war. Er trug ihr auf sich am nächsten Tag im Haus nützlich zu machen, sich kurze Kleider anzuziehen und am Abend ihren Brand und den neuen Namen entgegen zu nehmen.
Nur wenige Augenblicke stürzte er durch den Tag und Hiro’s Gesöff geschwächt ins Bett und fiel in einen traumlosen Schlaf.

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