Sonntag, 13. Juli 2014

Zoff unter Nordleuten

Raven versuchte wie am Tag zuvor sein Glück bei Quintus, aber wieder einmal traf er ihn nicht an. Auf seinem Weg in die Oberstadt begegnete er vielen feinen Leuten, die ihn abschätzig ansahen, zumal er seine schwarze Arbeitskleidung und seinen Gladius trug. Er ignorierte die Blicke und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Als er die Treppe zur Unterstadt hinab stieg, sah er Shador in der Nähe des Imbisses eine Heilerin bedienen und als dieser ihn sah, wirkte er wie so oft wie ein aufgeschrecktes Vulo. Er musste schmunzeln. Er kannte Shador schon eine Weile und auf irgendeine Weise faszinierte ihn dieser junge Thrall. Außerdem brauchte er einen neuen Schmiedejungen, seit Mika nun frei und Teilhaber der Schmiede war. Nele konnte er schlecht an die Esse stellen, auch wenn er sich sicher war, dass sie auch das tun würde, wenn er es verlangte.
Raven ließ sich etwas zu essen und zu trinken bringen, es gab einen scharf gewürzten Vulofleisch-Spieß. Raven nahm das Essen auf der Bank nahe dem Brunnen bei der Treppe zu sich. Vielleicht hoffte er den Prätor zu erwischen. Shador setzte sich zu ihm und Raven fiel auf, dass er die Kette trug, die er ihm von seiner Reise mitgebracht hatte. Raven hatte nachgedacht und beschlossen, dass er Ansprüche auf Shador erheben würde. Es sah nicht danach aus, als würde Linus bis zum Ablauf der Hand nach Victoria zurück kehren. Shador erwähnte, dass auch Aurora ein Anrecht auf ihn geltend gemacht hat und Raven nahm das zur Kenntnis. Sollten sich die beiden nicht einig werden, würde eben der Prätor entscheiden müssen.
Mitten im Gespräch stand plötzlich die junge Schneiderin vor ihnen, die Raven am Tag zuvor vor der Taverne sah. Rhanina hieß das junge Ding, das gerade mal volljährig sein konnte. Sie bestellte bei Shador zu Essen und zu Trinken und schon huscht ein grüner Schatten an Raven vorbei. Es war die Sklavin, die er eben neben sich auf dem Fell bemerkt hatte, zwischen ihm und Mika. Er stoppte sie und befragte sie auf seine bekannt liebenswürdige Art, wo sie denn herkomme und ob sie zu tun hätte. Raven schnappte sie sich und wies ihr zu Shador im Imbiss zur Hand zu gehen. Er setzte sich zu Rhanina und einer weiteren Freien in Grün, während die Sklaven sich gegenseitig vorstellten. Als sie Sklavin Shador erzählte, sie würde zu einer Physican Fhina aus Thentis gehören, schnellte Ravens Kopf herum. Er musste sich verhört haben. Als das Mädchen die Getränke brachte, packte er sie am Handgelenk und hielt sie fest.
Er fragte nach und wieder sagte sie, ihre Herrin käme aus Thentis. Und sie kannte Rayna, ihre Herrin hätte sie von ihr erworben. Auch Lale war ihr ein Begriff und in Raven’s Kopf drehte sich alles.
Er fragte ungläubig nach, ob es jemanden an Rayna’s Seite gäbe, aber das verneinte die Sklavin, sehr zur Freude von Raven. Shador schaltete und rannte los, brachte einen ganzen Krug Paga heran und Raven stürzte sich auf das scharfe klare Gesöff. Diese Neuigkeit haute ihn aus den Stiefeln. Aus diesem Grund war es ihm auch egal, worüber sich die Schneiderin und die Heilerin unterhielten. Normalerweise würde er solche Gesprächsthemen zu unterbinden wissen. Die kleine Sklavin suchte das Weite als Raven ihr Handgelenk losließ. Wahrscheinlich fürchtete sie eine Strafe, warum auch immer.
Und als ob das noch nicht genug Nackenschläge für Raven gewesen waren, tauchte Aurora auf und grüßte doch tatsächlich zuerst die anwesenden Weiber und dann erst ihn. Das konnte Raven nicht auf sich sitzen lassen und fuhr Aurora an. Ein Wort ergab das andere und Raven knallte Aurora an den Kopf, dass er so wie sie auch einen Anspruch auf Shador erhoben hat. Die Begeisterung hielt sich bei dem Weib in Grenzen und patzig blaffte sie zurück, ob Raven noch mehr Sklaven in sein Haus stopfen wollte. Unglaublich, was dieses Weib sich da heraus nahm.
In seiner Schmiede lebte seit Corin’s Auszug einzig Nele mit einem Kragen am Hals, Mika war schon lange keiner mehr. Zador und Kitara gehörten Corin und nicht ihm. Er entgegnete, dass es Aurora einen feuchten Dreck anginge, wer in der Schmiede lebt und was dort passiert. Aurora, ganz zickiges Nordweib, wies Raven auf nette nordische Art darauf hin, dass ihr immerhin die Sklaven ihr in der Küche aushelfen und er schließlich gratis im Imbiss essen und trinken konnte. Raven warf wütend einige Kupfermünzen auf den Tisch, wahrscheinlich waren es viel zu viele, aber das war ihm egal. Er war auf keine Almosen angewiesen, die Schmiede warf mehr als genug ab.
Er nickte entschuldigend in die Runde am Tisch und stand auf. Wahrscheinlich gab er gerade ein wirklich gutes Paradebeispiel für einen Nordmann und dessen Verhalten ab, aber Aurora schaffte es ihn rasend zu machen. Bevor er ganz aus der Haut fahren konnte und etwas passieren würde, was er später garantiert bereute, verabschiedete er sich von den anwesenden Ladys. Das Nordweib bedachte er mit einem hasserfüllten Blick und ließ sie mit den Worten „Ich habe zu tun, meine Schmiede erledigt sich ohne Schmiedejungen nicht von allein!" stehen und stampfte wie ein wütendes Bosk zur Schmiede. Das Klopfen an seiner Tür und das Rufen von Aurora, die ihm hinterher gelaufen sein musste, ignorierte er und schlug noch lauter mit seinem Hammer auf den wehrlosen Amboss. Irgendwie musste er sich ja schließlich abreagieren.

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OOC: Holla was für eine hitzige Diskussion! Ich bin gespannt wie der Streit um Shador ausgeht. Sorry Aurora, dass ich auf dein Anklopfen nicht mehr reagiert habe und off ging, aber mich rief ziemlich laut das RL.

 

1 Kommentar:

  1. puh da ging es ja heiß her, my lovley mister singing club.....
    Ja , Tempratment haben sie beide, Aurora und auch Raven , wie sollte das ohne Funken abgehen.
    Da darf man ja gespannt sein.

    Corin

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